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© Michael Herm
Mit der Fähre sind wir von Sassnitz nach Trelleborg, dem Startpunkt unserer Tour durch Südschweden, übergesetzt. Von hier sind wir der Westküste folgend nach Norden geradelt. Die Route führte uns durch Malmö, Helsingborg bis nach Göteborg. Hier verließen wir die Küste in Richtung Trollhättan und erreichten bei Vänersborg den Vänersee. Dem Südufer des größten Sees Schwedens folgend ging es im Zickzack-Kurs weiter in Richtung Nordosten bis Mariestad. Durch endlose Wälder radelten wir entlang vieler Seen auf hügligen Schotterstraßen vorbei am Hjälmarensee über Eskilstuna zum drittgrößte See Schwedens, dem Mälaren. Auf dem Weg nach Stockholm begleitete uns der See mit seinen vielen Buchten. Über Mariefred, mit dem königlichen Schloss Gripsholm und Södertälje, erreichten wir schließlich Stockholm. Nach zwei Tagen Sightseeing im wunderschönen Venedig des Nordens fuhren wir entlang der landschaftlich beeindruckenden Schärenküste nach Süden. Über Västervick radelten wir nach Oskarshamn. Mit der Fähre ging es auf Schwedens zweitgrößte Insel Öland, welche wir auf dem Weg nach Süden durchquerten. Vorbei an den Kalksteinfelsen von Byrumsrauka radelten wir über Borgholm zur Fähre nach Färjestaden. Diese brachte uns zurück auf das Festland - nach Kalmar. Immer entlang der schönen Ostküste fuhren wir über Karlskrona, Karlshamn, Sölvesborg und Ähus nach Yngsjö. Vorbei an endlosen wundervollen Sandstränden näherten wir uns Ystad und kamen nach 4 Wochen schließlich wieder in Trelleborg, dem Ausgangspunkt unserer Tour, an. Die Tracks der Tour könnt ihr hier downloaden:
Die Etappen
Tag 1
29 km
Tag 17
77 km
Tag 2
82 km
Tag 18
96 km
Tag 3
84 km
Tag 19
81 km
Tag 4
90 km
Tag 20
80 km
Tag 5
110 km
Tag 21
86 km
Tag 6
74 km
Tag 22
86 km
Tag 7
98 km
Tag 23
82 km
Tag 8
105 km
Tag 24
102 km
Tag 9
100 km
Tag 25
92 km
Tag 10
104 km
Tag 26
85 km
Tag 11
74 km
Tag 27
68 km
Tag 12
83 km
Tag 28
74 km
Tag 13
110 km
Tag 29
63 km
Tag 14
57 km
Tag 30
Trelleborg, Fährhafen
7 km
Tag 15 + 16
Tag 1: Trelleborg - Falsterbo, 29 km
Startpunkt unserer 4-wöchigen Radtour durch Südschweden war Trelleborg. Von Sassnitz auf Rügen nahmen wir die Fähre nach Schweden. Gleich am Start wurde es richtig hektisch: vom Parkplatz, auf dem unser Auto 4 Wochen stehen sollte, gab es keinen Zugang zum Fährterminal - dabei standen wir eigentlich schon direkt davor! Also ging es mit den Rädern 2 km zurück zum Pkw-Check-in. Eine klare Ausschilderung für Radfahrer hätte uns weitergeholfen. Auch der Kauf der Tickets erwies sich als schwierig, aber nach einer halben Stunde am Schalter hatten wir auch diese endlich. Beim nächsten Mal buchen wir die Tickets vorher online und sparen dabei auch noch ein paar Euro. Die Überfahrt selbst war super, anfangs war es auf dem Oberdeck aber ziemlich kühl und unsere Jacken waren leider in den Packtaschen Schweden begrüßte uns mit einem tollen Blick auf die Küste von Trelleborg. Im Fährhafen existierte leider wieder keine Ausschilderung für Radfahrer, den Weg zur Route zu finden war selbst mit Navi schwierig. Die 30 km bis zum Campingplatz verliefen eher unspektakulär auf kleinen Landstraßen. Auf dem Campingplatz auf der Halbinsel Falsterbo wurden wir sehr nett empfangen. Der erste Aufbau unseres neuen Zeltes war problemlos, auch geschlafen haben wir darin gut. Die Disco in unmittelbarer Nähe hörte zum Glück gegen Mitternacht auf und der Lärm nahm ein Ende.

Radreise durch Südschweden

Tag 2: Falsterbo - Barsebäck, 82 km
Punkt 8 Uhr ging's los auf dem Südküstenradweg. Schöne ruhige Radwege führten durch nicht ganz so schöne Orte. 10 km vor Malmö hatten wir einen fantastischen Blick auf die Öresundbrücke und die Küste. Am Strand vor der Stadt war viel los -z.B. Baden, Surfen oder Wettkämpfe im Tauziehen Malmö Slot liegt in einem wunderschönen Park, das Schloss selbst ist allerdings nicht so schön. Die Altstadt von Malmö ist sehenswert, nur schade, dass der Lilla Tork so mit Kneipen verbaut war, wodurch die alten Gebäude kaum zu Geltung kommen. Am Marktplatz steht ein sehr schönes Rathaus, sehenswert ist auch diene imposante Kirche im Zentrum. Radfahren in Malmö macht Spaß, super Radwege und rücksichtsvolle Autofahrer! Mittagspause beim Asiaten am Möllewangstorget. Wir konnten kein schwedisch und die Asiaten kein Englisch, aber wir wurden trotzdem satt. Ab Malmö ging's weiter auf der Südküstenroute, mal direkt am Meer, mal im Landesinneren durch kleine Ortschaften. Kurzer Abstecher an den Strand, das Wasser war so flach, man konnte 100 Meter weit hinauslaufen und wurde nur bis zum Knie nass. Bei 32 Grad brachte das kaum Abkühlung. In Löddeköppinge noch ein Einkaufsstopp beim Lidl und wenig später erreichten wir den Camingplatz Barsebäck direkt an der Küste. Bei unserer Ankunft war noch richtig was los (es war Sonntag), aber später wurde es ruhiger.
Tag 3: Barsebäck - Ängelholm, 84 km
Bei starkem Südwestwind ging's auf einer Küstenstraße nach Norden. Die fliegende Untertasse (ehem. Wasserturm) von Landskrona konnten wir schon von weitem sehen. Die Zitadelle war richtig schön, ebenso der Blick auf das Meer. Hinter Landskrona ging's ins Landesinnere und mal ein paar Höhenmeter bergauf. Lohn dafür: Toller Ausblick auf eine Bucht. Die Fahrt hinein nach Helsingborg führte nicht ganz so lange durch Industriegebiete wie in Landskrona. Nach der Mittagspause, mit leckeren Hamburgern (kein Vergleich mit Mc D…), haben wir die schöne Altstadt besichtigt. Die Kirche war leider eingerüstet, aber von innen sehr schön. Die Stufen hoch zur Terrasstrapporna verschafften uns einen tollen Ausblick auf die Stadt und den Hafen. Hinter Helsingborg wartete wieder einmal ein längerer Anstieg auf uns. Das dort befindliche Sofie Slot konnte leider nur mit 120 Skr Eintritt besichtigt werden. Ab hier führte unsere Route durch das Landesinnere nach Ängelholm. Die Landschaft wurde deutlich hügeliger, aber mit viel Rückenwind radelten wir durch kleine Dörfer und riesige Getreidefelder. Nach dem Einkauf in der Kleinstadt Ängelholm sind wir noch zum 3 km entfernten Campingplatz direkt hinter den Dünen geradelt. Riesiger Platz und wirklich teuer: 340 Skr (Umgerechnet ca. 32 €). Durch die Dünen waren es nur wenige Meter bis zum Strand, dort war es allerdings sehr ungemütlich - der extrem starke Wind blies uns den Sand ins Gesicht, man konnte die Augen kaum offen halten - schade. An einem weniger windigen Tag hätte man die Küste sicher mehr genießen können. :-)
Tag 4: Ängelholm - Haverdal, 90 km
Nach dem ersten Regen dieser Tour in der Nacht war es am Morgen trocken, dafür kalt und noch stürmischer. Frühstücken konnten wir in der Küche mit Aufenthaltsraum - wirklich klasse! Die ersten Kilometer an der Küste waren wirklich extrem. Gegenwind ohne Ende und Sand von den Dünen im Gesicht - super. Nach 15 km ging's ins Landesinnere, endlich Rückenwind :-) Dafür wurde es hügelig. Ein langer Anstieg mit 15 % Steigung war auch dabei. Die kilometerlange Abfahrt nach Bastard war die Belohnung für die Mühe. Nach einer Pause mit Kaffee in der Kleinstadt mit dem lustigen Namen, radelten wir parallel zur Küstenlinie mit Rückenwind weiter nach Norden. In Richtung Halmstadt ging's erneut landeinwärts, mit fettem Wind von vorn und vielen Steigungen - wir mussten alles geben. Vor und nach Halmstadt fuhren wir entlang einer vierspurigen Straße - ausweichen auf parallele Nebenstraßen war schwierig. Später wurde es ruhiger, aber der starke Gegenwind war unser ständiger Begleiter. Der Campingplatz in Haverdal liegt an einer Nationalstraße, ist aber durch einen hohen Erdwall gut geschützt. Die 90 km von heute hatten es wirklich in sich, aber so ist das eben an der Küste mit dem Wind ;-)
Tag 5: Haverdal - Äsa, 110 km
Auf den vor uns liegenden 110 km sollte Wind von vorn das bestimmende Thema sein. Die 35 km bis Falkenberg waren anstrengend, dafür führte die Strecke teilweise an der Küste entlang. Die Stadt selbst war ganz nett, die historische Brücke über den Ätron war sehenswert. Zum Mittag gab es Hamburger und Kartoffelbrei, ausnahmsweise konnten wir mal auf Deutsch bestellen, nachdem ich auf Englisch mit „Kartoffelbrei“ so meine Probleme hatte ;-) Auf dem Weg nach Varberg wartete, bis auf die 10 km auf einer stark befahrenen Straße, eine abwechslungsreiche Strecke auf uns. Auf einem Felsen über der Bucht vor Varberg thront eine riesige Festung, der Anblick war beeindruckend. Nach der Kaffeepause auf dem belebten Marktplatz ging's weiter. Die Strecke führte an der Küste entlang, teilweise auch durch die schöne Landschaft dahinter. Einige Kilometer hinter Varberg sind wir bei Bläshammar auf einen Felsen hinaufgelaufen: was für eine phantastische Aussicht auf die See. Entlang einer Bahnlinie erreichten wir nach 110 km gegen 19 Uhr Äsa. Der Platz für unser Zelt lag auf einem Felsen mit Blick aufs Meer. Einen ebenen Platz für das Zelt zu finden, war nicht leicht, aber es war einer der schönsten Plätze der gesamten Tour.
Tag 6: Äsa - Göteborg, 74 km
Schon 5 Uhr sind wir aufgestanden. Nach dem Frühstück auf dem Felsen ging‘s kurz nach 7 Uhr los. Gleich zu Beginn für 5 km auf einer Straße mit sehr viel Verkehr. Danach radelten wir gefühlt kreuz und quer durch die Landschaft hinter der Küste.Vor Kungsbacka tauchte mitten im Wald das schöne Schloss Gädelvadsholm auf. In Kungsbacka gab es die erste Pause mit Kaffee und leckeren Muffins. Auf dem Weg nach Göteborg haben wir immer wieder mal den Kattegatleden verlassen und Straßen mit weniger Verkehr gewählt. Die Fahrt durch die Vororte von Göteborg erschien uns schier endlos - ca. 7 km entlang der stark befahrenen Einfallstraßen. Die Stadt selbst hat uns ein klein wenig enttäuscht, das könnte zum Teil auch am schlechten Wetter gelegen haben: stürmisch, kalt und immer wieder Regenschauer. :-( Schön war es im Haga- Viertel mit den historischen Holzhäusern und vielen kleinen Läden, die teilweise sehr authentisch wirkten. Der Dom (Domkyrkan) war groß und man sieht ihm an, dass er erst 1827 erbaut worden ist, ganz anders als die Kathedralen, die wir bisher auf unseren Reisen gesehen hatten. Bei Sturm sind wir noch zum Hafen geradelt und haben die vielen Kriegsschiffe des Marinemuseums sowie ein riesiges Segelschiff bestaunt. Leider hat Göteborg aktuell keinen Campingplatz, nur Caravanstellplätze. Also haben wir schon vorher ein Hotel gebucht. Dieses lag ca. 9 km außerhalb im Ortsteil Mölndal direkt neben einer großen Pferderennbahn. Also noch einmal durch das Gewusel der Innenstadt bis zum Hotel. Cool, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. :-)
Tag 7: Göteborg - Vanderydsvanet, 98 km
Die Nacht haben wir mal wieder in einem richtigen Bett geschlafen und das Hotelfrühstück erschien uns geradezu luxuriös. Ganz entspannt sind wir die 12 km aus Göteborg heraus geradelt und dann folgten wir dem Sverigleden - dem Fernradwegenetz in Schweden. Gleich hinter Göteborg befuhren wie einen klasse ausgebauten Radweg auf einer alten Bahntrasse. Beidseitig der Strecke begleitete uns eine wunderschöne hügelige Landschaft mit Wald, Wiesen und Feldern. Vorbei am wunderschönen Mjörn-See radelten wir bis Sjövik. Im Ort suchten wir vergebens nach einer Einkehrmöglichkeit. Dafür tauchte wenig später außerhalb der Ortschaft eine Pizzeria auf - und das zur Mittagszeit. :-) Ab jetzt wurde es bergig. Über wenig befahrene kurvige Landstraßen ging's hoch und runter. Viel häufiger als an der Küste fuhren wir durch Wälder - landschaftlich eine wunderbare Strecke. Nach 72 km Pause erreichten wir den kleinen Hälsjö-See, eigentlich ein idealer Ort zum Wildcampen, aber vor uns lagen noch 20 km. Nach dem Einkauf im verschlafenen Upphärad ging es weiter zum Vanderydsvattnet- See. Zum ersten Mal überhaupt wollten wir hier "wild" campen. Am Westufer des Sees fanden wir eine wunderschöne Stelle, ruhig, aber nicht zu einsam, da am Seeufer noch einige Häuser standen.
Beim Frühstück am See begann es schon zu tröpfeln, auf der schönen Strecke bis kurz vor Trollhätten blieb es aber trocken. An dieser Stelle sahen wir auch unseren ersten Elch in freier Natur.:- ) Das stattliche Tier lief uns am Morgen über den Weg, keine Chance für ein Foto, er war zu schnell wieder im Wald verschwunden. Im Regen haben wir dann knapp eine Stunde unter einer Brücke gewartet und eine Hütte für die Nacht gebucht – der Wetterbericht sagte Dauerregen voraus. Trollhätten hat uns komplett enttäuscht, der Wasserfall wird nur einmal, um 16 Uhr, angestellt, ein schickes Zentrum konnten wir auch nicht entdecken. Kurz hinter der Stadt trafen wir auf den Götakanal. Dann ging es noch für 20 km weiter im Trockenen bis Vargön. Dort saßen wir bei einsetzendem Regen zur Mittagspause in einer Pizzeria. Die restlichen 60 km bis Lidköpping radelten wir auf einer eher langweiligeren Strecke durch eine ländliche Gegend im Dauerregen. Obwohl wir seit Vänersborg im Prinzip dem Südufer von Schwedens größtem See - dem Vänersee folgten, bekamen wir den See fast nie zu sehen, die Route war einfach zu weit weg vom Ufer. Merkwürdiger Weise fuhren wir fast nur noch auf der Straße, Radwege Fehlanzeige. Und dass, obwohl wir dem Väsgödaleden gefolgt sind. Endlich erreichten wir unser Ziel, die Kleinstadt Lidköpping. Beim Warten vor dem Supermarkt konnte ich einen Corso von unzähligen US-Cars bestaunen - in der Stadt fand gerade das „Power Big Meet“ statt. Bei der Ankunft auf dem Campingplatz regnete es immer noch und es war auch deutlich kälter geworden. Dass die gebuchte Hütte 140 € gekostet hat, war uns total egal, Hauptsache wir konnten uns im trockenen von der bisher härtesten Tagesetappe erholen.
Tag 8: Vanderydsvanet - Lidköpping, 105 km
Von Lidköpping aus folgte unsere Route dem Ufer des Vänern. Beim Verlassen der Stadt fuhren wir am wunderschönen Rathaus vorbei, dass eigentlich mal ein Jagdschloss war. Noch kurz den blau leuchtenden See betrachtet und los ging's. Nach 30 Kilometern sind wir den höchsten Berg der Region, den 306 m hohen Kinnekulle hinauf gestrampelt. Die Mühe hat sich gelohnt - die Aussicht bei der Pause war klasse. In der Ferne konnten wir den riesigen Vänern sehen, selten hatten wir in Schweden solch eine tolle und weite Aussicht auf die Umgebung. Die Strecke bis Mariestad war wunderbar, oft radelten wir auf Radwegen oder kleinen Landstraßen. Mariestad hat uns enttäuscht, der Dom war nur von außen schön und die historische Altstadt hat uns auch nicht umgehauen. Am Hafen haben wir noch einen Blick auf den Vänern geworfen und weiter ging's - zumindest theoretisch. Das Garmin-Navi – unsere wichtigste Orientierungshilfe - verweigerte teilweise den Dienst. Auf dem Weg nach Vassbacken radelten wir wieder durch Wälder an kleinen Seen vorbei. In Moholm kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein. Sogar am Sonntag kann man nach 18 Uhr in Schweden auch in kleineren Ortschaften einkaufen! Nur noch 8 km bis zu unserem Ziel Wassbacken und es begann zu regnen. Am Campingplatz angekommen entschieden wir uns nach 100 km für eine kleine Hütte für 60 €. Die Betreiber waren Deutsche und begrüßten uns im schönsten schwäbisch. Der Platz am Götakanal ist klein und sehr idyllisch gelegen.
Tag 9: Lidköpping Vassbacken, 100 km
Nach dem Frühstück bei Sonnenschein vor unserer Hütte konnten wir noch eines der kleinen Fahrgastschiffe sehen, welche auf dem Götakanal von Göteborg nach Stockholm fahren. Danach ging's auf die bisher bergigste Etappe der Tour, in permanentem auf und ab fraßen wir Kilometer und Höhenmeter. Viele große und kleine Seen säumten unsere Strecke durch die schier endlosen Wälder Schwedens. Mittagspause im Örtchen Tived, das Café hatte zu, der kleine Dorfladen daneben aber offen. Baguette mit selbstgemachter Wurst, Käse und Joghurt waren unser Mittagessen. Und weiter ging's durch die bergigen Wälder bis nach Askersund. Bei der Kaffeepause haben wir unser Etappenziel umgeplant. So waren es noch 40 km bis zum Wildcampen am Hjärtasjön. Nach 106 km hatten wir einen schönen Platz am See gefunden. Kaum hatten wir das Zelt aufgebaut begann es zu regnen. Nach dem Abendessen und waschen im See ging es ab ins Zelt. Gegen 23:30 Uhr hatten wir dann noch Besuch eines vermutlich angetrunkenen Mannes, der nachts bei Regen in dieser Einsamkeit baden wollte.
Tag 10: Vassbacken - Hjärttorp, 104 km
Da am See eine kleine Anlegestelle für Boote vorhanden war, konnten wir auf einem Floß mit Tisch und Stühlen super frühstücken. Auf einem zweiten Floß konnten wir unsere Klamotten im Trockenen einpacken – wie praktisch. Dann ging's weiter wie am Vortag: auf und ab auf nicht asphaltierten Straßen durch endlose Wälder. Irgendwann setzte leichter Nieselregen ein. Nach ca. 30 km dann die erste Bank - endlich eine Pause. Ab hier rollten wir bergab und die Landschaft wurde offener und weniger bergig. In Vingaker Mittagspause mit Pasta, auch dieser Ort bot nichts wirklich Sehenswertes. Die letzten 18 km das gewohnt anstrengende Auf und Ab auf gut ausgebauten Straßen. Der Campingplatz in Fiskeboda lag auf einer Halbinsel an einer wunderschönen Bucht des Hjälmarensees. Alles aud dem Platz war zwar etwas älter und eher einfach - dafür nicht so kommerziell und sehr ruhig. Nach der vergangenen Nacht wollten wir mal wieder in einer Hütte schlafen und mieteten die einzige Hütte für günstige 500 Skr. Am späten Nachmittag kam endlich die Sonne heraus und wir konnten noch ein bisschen am See relaxen.
Tag 11: Hjärttorp - Fiskeboda, 74 km
In der Hütte haben wir richtig gut geschlafen und nach dem Frühstück ging's vom Campingplatz aus durch Wälder auf kurvigen schmalen Schotterstraßen - landschaftlich eine super Strecke. Anschließend radelten wir auf breiten Straßen mit langen Geraden und mäßigem Verkehr. Schließlich trafen wie auf den Näshultasjön, einem schmalen 15 km langen See. Die Pause auf den Felsen oberhalb des Sees verbrachten wir mit einer tollen Aussicht auf den See und die Wälder. Für die nächsten 22 km war der Näshultasjön unser Begleiter. Die unbefestigte Straße am Ufer des Sees war richtig anstrengend, da extrem hügelig. Bis Eskilstona ging es dann weiter auf oder neben Landstraßen mit teils langen Steigungen. Mittagspause mit Pizza im Örtchen Skogstorp kurz vor Eskilstona. Die größere Stadt bot für uns lediglich eine Einkaufsmöglichkeit aber nichts Sehenswertes. 15 km weiter erreichten wie den kleinen Campingplatz Sundyholm am riesigen Malärensee. Der ruhige Platz bot uns einen sehr schönen Standplatz für unser Zelt mit Tischen und Bänken, und Wäsche waschen konnten wir ebenfalls - was will man mehr.
Tag 12: Fiskeboda - Sundbyholm, 83 km
Schon 07:30 saßen wir auf den Rädern. Auf kleinen Landstraßen folgten wir dem Ufer des Mälaren. Später versuchten wir, einer etwas langweiligen Straße zum See hin auszuweichen. Erst landeten wir auf einer Koppel, danach in der Wildnis - nix mit ausweichen. Erste Pause in Strängnâs. Sehenswert ist die riesige Holländermühle am Hafen und die Gassen der Altstadt rund um die Domkirche. Letztere trohnt mit ihrem großen viereckigen Turm auf einem Hügel über der Stadt. Danach sind wir dem Mälarenleden gefolgt und nicht durch die Wälder auf hügeligen Forstwegen geradelt. Gute Entscheidung! Dann ging Steffis Traum in Erfüllung: Mariefred und das Schloss Gripsholm. Der Ort wirkt malerisch mit seinen von Holzhäusern gesäumten Gassen. Hier gabs zur Mittagspause Pasta. In Schweden ist zum Mittag oft Lunchtime: d.h. Salat, Hauptmahlzeit, Getränk und Kaffee zum günstigen Komplettpreis. Von Mariefred ging's am Ufer des Mälaren steil hinauf. 200 m Fußweg zu einem Aussichtspunkt bescherten uns eine phantastische Aussicht auf den See, Mariefred und Schloss Gripsholm. Später verließen wir den Mälaren und folgten einer sehr schönen Landstraße durch Kiefernwälder bis Nykvarn. Ab hier fuhren wir auf auf einer stärker frequentierten aber landschaftlich schönen Straße und legten eine kurze Pause am wunderschönen Yngernsee ein. Wenig später erreichten wie Järnas, letzte Einkaufsmöglichkeit vor dem Campingplatz bei Farsta. Auf den letzten Kilometern verlangten uns einige kräftige Steigungen noch einmal alles ab. Der Campingplatz selbst war etwas lieblos angelegt, eigentlich nur eine riesige Wiese, der schönere Bereich in Ufernähe war den Dauercampern vorbehalten.
Tag 13: Sundbyholm - Farsta, 110 km
Nach dem Frühstück bei Sonnenschein ging's 09:00 los nach Norden in Richtung Sjödertalje. Hügelige Landstraßen begleiteten uns bis zur Stadt der Scania-Werke. Der Abstecher zum Freilichtmuseum Torekällbergets hat sich gelohnt: interessante Einblicke in das Leben vor 100 bis 200 Jahren in Schweden. Die folgende Strecke hat genervt, es ging im Wald auf und ab mit krassen Steigungen und teilweise losem Schotter und das auf dem Mälarenleden! Mittagspause in einem Vorort von Stockholm, der aussah wie Berlin-Marzahn. Bei leckeren Nudeln konnten wir dem einsetzendem Regen zuschauen. Auf den letzten 10 km öffnete der Himmel noch einmal richtig seine Schleusen. Die Strecke nach Stockholm verlief oft direkt neben der Autobahn, entspannt Radfahren geht anders. Nach dem der Regen aufgehört hatte, erreichten wir dann ziemlich platt unser Hotel, 3 km südlich des Zentrums von Stockholm.
Tag 14: Farsta - Stockholm, 57 km
Zwei ganze Tage hatten wir Zeit, Stockholm kennen zu lernen :-) Begonnen hat unser Erlebnis Stockholm eigentlich schon mit auf dem Weg in die Innenstadt, den wir mit den Rädern zurückgelegt haben. Um so mehr wir uns dem Zentrum näherten, um so mehr Touristen waren unterwegs. Und um so prächtiger wurden die Gebäude. Unser Ziel, die Altstadt (Gamla Stan), liegt auf einer Insel zwischen Södemalm und Norrmalm. Wie die meisten Touristen haben auch wir eine Stadtführung mit gemacht. Und zwar mit Freetours, weniger kommerziell aber in deutsch, sehr informativ und kurzweilig. Am Ende gibt jeder Teilnehmer dem Guide das, was er möchte. Gamla Stan ist mit seinen vielen kleinen Gassen absolut sehenswert, den Marktplatz Stortorget muss man auf jeden Fall gesehen haben. Genauso wie das monumentale Königsschloss oder die Storkyrkan. Am Nachmittag haben wir das Vasa-Museum besucht und waren beeindruckt. Das extrem gut erhaltene Schiff ist wirklich toll in Szene gesetzt. Am zweiten Tag stand eine Bootstour durch die Schären auf dem Plan. Durch die Schären zu fahren war wunderbar, leider war unser Schiff gefühlt mit 120 % ausgebucht und mit 30 € pro Person auch nicht gerade günstig. Unser Fazit: die zwei Tage in Stockholm waren gut investiert.
Tag 15 + 16: Stockholm Sightseeing
Die 15 km heraus aus Stockholm haben wir relativ zügig hinter uns gebracht. Auf den breiten Radwegen sind außer uns kaum Radfahrer unterwegs gewewsen. Überhaupt haben wie in Schweden eine ähnliche Erfahrung gemacht wie 2017 in Dänemark: Insgesamt wird erstaunlich wenig Fahrrad gefahren, Reiseradler sieht man eher selten. Im Süden der Hauptstadt wurde es dann hügeliger. Trotzdem kamen wir gut voran, wohl auch deswegen, weil wir endlich einmal Rückenwind hatten. Irgendwann überholten wir zwei Radfahrer mit kleinen Taschen auf dem Gepäckträger, dann die nächsten zwei und so weiter. An der Fähre über den Himmerfjärden mussten wir länger warten und alle, die wir überholt hatten, trudelten allmählich am Anleger ein. Mit John aus Kanada kamen wir ins Gespräch und er erzählte uns, das die US-Amerikaner und 2 Kanadier auf einer organisierten Radtour von Stockholm nach Kopenhagen waren, Übernachtung im Gegensatz zu uns allerdings in 5-Sterne-Hotels ;-) und ihr Gepäck wurde transportiert. Entsprechend groß war Johns Respekt vor unserer Art zu Reisen und vor dem Gewicht unserer Räder. Am Mittag zog ein große Regengebiet über uns, Starkregen und Gewitter waren auch dabei. Schon 13:30 erreichten wir Trosa. Noch 5 km im Dauerregen bis zum Campingplatz. Dieser liegt auf der Insel Öbolandet in einer wunderschönen Bucht vor Trosa. Zum Glück war eine Hütte frei. Krass, wie man sich über ein Dach und 4 Wände freuen kann ;-)
Tag 17: Stockholm - Trosa, 77 km
Tag 18: Trosa - Nävekvarn, 96 km
Von der kleinen Insel sind wir über den Damm zurück nach Trosa geradelt und haben uns das kleine Städchen noch angeschaut. Der verschlafene Ort hat einen schönen Ortskern und ein interessante Holzkirche. Danach ging's durch Wälder, teils auf Forstwegen, die eher für Mountain Bikes geeignet waren. Die trockene Phase vor dem angekündigten Regen ausnutzend sind wir 55 km ohne Pause bis kurz vor Yköping gefahren. Die letzten 10 km bis Nyköping radelten wir dann in Regensachen. In Nyköping gab es mal wieder Pizza zur Mittagspause. Auch diese Stadt hat uns nicht vom Hocker gehauen. Einzig den Marktplatz und die angrenzende Fußgängerzone fanden wir schick. Für die Strecke hinter Nyköping hatten wir uns einen Weg ausgewählt, der sich als Griff in die Minuskiste erweisen sollte. Das bedeutete 7 km über teilweise losen Schotter zu fahren und war echt anstrengend. Dafür sind wir später von der Hauptstraße nach Nävekvarn abgewichen und einer ruhigen, parallel verlaufenden Straße gefolgt. Auch der Campingplatz in Nävekvarn liegt an einer wunderschönen Bucht, dieses Mal am Bråviken- Fjord.
2.400 km in 30 Tagen: Radreise durch Südschweden im Sommer 2019, Teil 1
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© Michael Herm
Mit der Fähre sind wir von Sassnitz nach Trelleborg, dem Startpunkt unserer Tour durch Südschweden, übergesetzt. Von hier sind wir der Westküste folgend nach Norden geradelt. Die Route führte uns durch Malmö, Helsingborg bis nach Göteborg. Hier verließen wir die Küste in Richtung Trollhättan und erreichten bei Vänersborg den Vänersee. Dem Südufer des größten Sees Schwedens folgend ging es im Zickzack-Kurs weiter in Richtung Nordosten bis Mariestad. Durch endlose Wälder radelten wir entlang vieler Seen auf hügligen Schotterstraßen vorbei am Hjälmarensee über Eskilstuna zum drittgrößte See Schwedens, dem Mälaren. Auf dem Weg nach Stockholm begleitete uns der See mit seinen vielen Buchten. Über Mariefred, mit dem königlichen Schloss Gripsholm und Södertälje, erreichten wir schließlich Stockholm. Nach zwei Tagen Sightseeing im wunderschönen Venedig des Nordens fuhren wir entlang der landschaftlich beeindruckenden Schärenküste nach Süden. Über Västervick radelten wir nach Oskarshamn. Mit der Fähre ging es auf Schwedens zweitgrößte Insel Öland, welche wir auf dem Weg nach Süden durchquerten. Vorbei an den Kalksteinfelsen von Byrumsrauka radelten wir über Borgholm zur Fähre nach Färjestaden. Diese brachte uns zurück auf das Festland - nach Kalmar. Immer entlang der schönen Ostküste fuhren wir über Karlskrona, Karlshamn, Sölvesborg und Ähus nach Yngsjö. Vorbei an endlosen wundervollen Sandstränden näherten wir uns Ystad und kamen nach 4 Wochen schließlich wieder in Trelleborg, dem Ausgangspunkt unserer Tour, an. Die Tracks der Tour könnt ihr hier downloaden:
Startpunkt unserer 4- wöchigen Radtour durch Südschweden war Trelleborg. Von Sassnitz auf Rügen nahmen wir die Fähre nach Schweden. Gleich am Start wurde es richtig hektisch: vom Parkplatz, auf dem unser Auto 4 Wochen stehen sollte, gab es keinen Zugang zum Fährterminal - dabei standen wir eigentlich schon direkt davor! Also ging es mit den Rädern 2 km zurück zum Pkw- Check-in. Eine klare Ausschilderung für Radfahrer hätte uns weitergeholfen. Auch der Kauf der Tickets erwies sich als schwierig, aber nach einer halben Stunde am Schalter hatten wir auch diese endlich. Beim nächsten Mal buchen wir die Tickets vorher online und sparen dabei auch noch ein paar Euro. Die Überfahrt selbst war super, anfangs war es auf dem Oberdeck aber ziemlich kühl und unsere Jacken waren leider in den Packtaschen Schweden begrüßte uns mit einem tollen Blick auf die Küste von Trelleborg. Im Fährhafen existierte leider wieder keine Ausschilderung für Radfahrer, den Weg zur Route zu finden war selbst mit Navi schwierig. Die 30 km bis zum Campingplatz verliefen eher unspektakulär auf kleinen Landstraßen. Auf dem Campingplatz auf der Halbinsel Falsterbo wurden wir sehr nett empfangen. Der erste Aufbau unseres neuen Zeltes war problemlos, auch geschlafen haben wir darin gut. Die Disco in unmittelbarer Nähe hörte zum Glück gegen Mitternacht auf und der Lärm nahm ein Ende.

Radreise durch Südschweden

Tag 2: Falsterbo - Barsebäck, 82 km
Punkt 8 Uhr ging's los auf dem Südküstenradweg. Schöne ruhige Radwege führten durch nicht ganz so schöne Orte. 10 km vor Malmö hatten wir einen fantastischen Blick auf die Öresundbrücke und die Küste. Am Strand vor der Stadt war viel los -z.B. Baden, Surfen oder Wettkämpfe im Tauziehen Malmö Slot liegt in einem wunderschönen Park, das Schloss selbst ist allerdings nicht so schön. Die Altstadt von Malmö ist sehenswert, nur schade, dass der Lilla Tork so mit Kneipen verbaut war, wodurch die alten Gebäude kaum zu Geltung kommen. Am Marktplatz steht ein sehr schönes Rathaus, sehenswert ist auch diene imposante Kirche im Zentrum. Radfahren in Malmö macht Spaß, super Radwege und rücksichtsvolle Autofahrer! Mittagspause beim Asiaten am Möllewangstorget. Wir konnten kein schwedisch und die Asiaten kein Englisch, aber wir wurden trotzdem satt. Ab Malmö ging's weiter auf der Südküstenroute, mal direkt am Meer, mal im Landesinneren durch kleine Ortschaften. Kurzer Abstecher an den Strand, das Wasser war so flach, man konnte 100 Meter weit hinauslaufen und wurde nur bis zum Knie nass. Bei 32 Grad brachte das kaum Abkühlung. In Löddeköppinge noch ein Einkaufsstopp beim Lidl und wenig später erreichten wir den Camingplatz Barsebäck direkt an der Küste. Bei unserer Ankunft war noch richtig was los (es war Sonntag), aber später wurde es ruhiger.
Bei starkem Südwestwind ging's auf einer Küstenstraße nach Norden. Die fliegende Untertasse (ehem. Wasserturm) von Landskrona konnten wir schon von weitem sehen. Die Zitadelle war richtig schön, ebenso der Blick auf das Meer. Hinter Landskrona ging's ins Landesinnere und mal ein paar Höhenmeter bergauf. Lohn dafür: Toller Ausblick auf eine Bucht. Die Fahrt hinein nach Helsingborg führte nicht ganz so lange durch Industriegebiete wie in Landskrona. Nach der Mittagspause, mit leckeren Hamburgern (kein Vergleich mit Mc D…), haben wir die schöne Altstadt besichtigt. Die Kirche war leider eingerüstet, aber von innen sehr schön. Die Stufen hoch zur Terrasstrapporna verschafften uns einen tollen Ausblick auf die Stadt und den Hafen. Hinter Helsingborg wartete wieder einmal ein längerer Anstieg auf uns. Das dort befindliche Sofie Slot konnte leider nur mit 120 Skr Eintritt besichtigt werden. Ab hier führte unsere Route durch das Landesinnere nach Ängelholm. Die Landschaft wurde deutlich hügeliger, aber mit viel Rückenwind radelten wir durch kleine Dörfer und riesige Getreidefelder. Nach dem Einkauf in der Kleinstadt Ängelholm sind wir noch zum 3 km entfernten Campingplatz direkt hinter den Dünen geradelt. Riesiger Platz und wirklich teuer: 340 Skr (Umgerechnet ca. 32 €). Durch die Dünen waren es nur wenige Meter bis zum Strand, dort war es allerdings sehr ungemütlich - der extrem starke Wind blies uns den Sand ins Gesicht, man konnte die Augen kaum offen halten - schade. An einem weniger windigen Tag hätte man die Küste sicher mehr genießen können. :-)
Tag 4: Ängelholm - Haverdal, 90 km
Nach dem ersten Regen dieser Tour in der Nacht war es am Morgen trocken, dafür kalt und noch stürmischer. Frühstücken konnten wir in der Küche mit Aufenthaltsraum - wirklich klasse! Die ersten Kilometer an der Küste waren wirklich extrem. Gegenwind ohne Ende und Sand von den Dünen im Gesicht - super. Nach 15 km ging's ins Landesinnere, endlich Rückenwind :-) Dafür wurde es hügelig. Ein langer Anstieg mit 15 % Steigung war auch dabei. Die kilometerlange Abfahrt nach Bastard war die Belohnung für die Mühe. Nach einer Pause mit Kaffee in der Kleinstadt mit dem lustigen Namen, radelten wir parallel zur Küstenlinie mit Rückenwind weiter nach Norden. In Richtung Halmstadt ging's erneut landeinwärts, mit fettem Wind von vorn und vielen Steigungen - wir mussten alles geben. Vor und nach Halmstadt fuhren wir entlang einer vierspurigen Straße - ausweichen auf parallele Nebenstraßen war schwierig. Später wurde es ruhiger, aber der starke Gegenwind war unser ständiger Begleiter. Der Campingplatz in Haverdal liegt an einer Nationalstraße, ist aber durch einen hohen Erdwall gut geschützt. Die 90 km von heute hatten es wirklich in sich, aber so ist das eben an der Küste mit dem Wind ;-)
Tag 5: Haverdal - Äsa, 110 km
Auf den vor uns liegenden 110 km sollte Wind von vorn das bestimmende Thema sein. Die 35 km bis Falkenberg waren anstrengend, dafür führte die Strecke teilweise an der Küste entlang. Die Stadt selbst war ganz nett, die historische Brücke über den Ätron war sehenswert. Zum Mittag gab es Hamburger und Kartoffelbrei, ausnahmsweise konnten wir mal auf Deutsch bestellen, nachdem ich auf Englisch mit „Kartoffelbrei“ so meine Probleme hatte ;-) Auf dem Weg nach Varberg wartete, bis auf die 10 km auf einer stark befahrenen Straße, eine abwechslungsreiche Strecke auf uns. Auf einem Felsen über der Bucht vor Varberg thront eine riesige Festung, der Anblick war beeindruckend. Nach der Kaffeepause auf dem belebten Marktplatz ging's weiter. Die Strecke führte an der Küste entlang, teilweise auch durch die schöne Landschaft dahinter. Einige Kilometer hinter Varberg sind wir bei Bläshammar auf einen Felsen hinaufgelaufen: was für eine phantastische Aussicht auf die See. Entlang einer Bahnlinie erreichten wir nach 110 km gegen 19 Uhr Äsa. Der Platz für unser Zelt lag auf einem Felsen mit Blick aufs Meer. Einen ebenen Platz für das Zelt zu finden, war nicht leicht, aber es war einer der schönsten Plätze der gesamten Tour.
Tag 6: Äsa - Göteborg, 74 km
Schon 5 Uhr sind wir aufgestanden. Nach dem Frühstück auf dem Felsen ging‘s kurz nach 7 Uhr los. Gleich zu Beginn für 5 km auf einer Straße mit sehr viel Verkehr. Danach radelten wir gefühlt kreuz und quer durch die Landschaft hinter der Küste.Vor Kungsbacka tauchte mitten im Wald das schöne Schloss Gädelvadsholm auf. In Kungsbacka gab es die erste Pause mit Kaffee und leckeren Muffins. Auf dem Weg nach Göteborg haben wir immer wieder mal den Kattegatleden verlassen und Straßen mit weniger Verkehr gewählt. Die Fahrt durch die Vororte von Göteborg erschien uns schier endlos - ca. 7 km entlang der stark befahrenen Einfallstraßen. Die Stadt selbst hat uns ein klein wenig enttäuscht, das könnte zum Teil auch am schlechten Wetter gelegen haben: stürmisch, kalt und immer wieder Regenschauer. :-( Schön war es im Haga- Viertel mit den historischen Holzhäusern und vielen kleinen Läden, die teilweise sehr authentisch wirkten. Der Dom (Domkyrkan) war groß und man sieht ihm an, dass er erst 1827 erbaut worden ist, ganz anders als die Kathedralen, die wir bisher auf unseren Reisen gesehen hatten. Bei Sturm sind wir noch zum Hafen geradelt und haben die vielen Kriegsschiffe des Marinemuseums sowie ein riesiges Segelschiff bestaunt. Leider hat Göteborg aktuell keinen Campingplatz, nur Caravanstellplätze. Also haben wir schon vorher ein Hotel gebucht. Dieses lag ca. 9 km außerhalb im Ortsteil Mölndal direkt neben einer großen Pferderennbahn. Also noch einmal durch das Gewusel der Innenstadt bis zum Hotel. Cool, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. :-)
Tag 7: Göteborg - Vanderydsvanet, 98 km
Die Nacht haben wir mal wieder in einem richtigen Bett geschlafen und das Hotelfrühstück erschien uns geradezu luxuriös. Ganz entspannt sind wir die 12 km aus Göteborg heraus geradelt und dann folgten wir dem Sverigleden - dem Fernradwegenetz in Schweden. Gleich hinter Göteborg befuhren wie einen klasse ausgebauten Radweg auf einer alten Bahntrasse. Beidseitig der Strecke begleitete uns eine wunderschöne hügelige Landschaft mit Wald, Wiesen und Feldern. Vorbei am wunderschönen Mjörn-See radelten wir bis Sjövik. Im Ort suchten wir vergebens nach einer Einkehrmöglichkeit. Dafür tauchte wenig später außerhalb der Ortschaft eine Pizzeria auf - und das zur Mittagszeit. :-) Ab jetzt wurde es bergig. Über wenig befahrene kurvige Landstraßen ging's hoch und runter. Viel häufiger als an der Küste fuhren wir durch Wälder - landschaftlich eine wunderbare Strecke. Nach 72 km Pause erreichten wir den kleinen Hälsjö-See, eigentlich ein idealer Ort zum Wildcampen, aber vor uns lagen noch 20 km. Nach dem Einkauf im verschlafenen Upphärad ging es weiter zum Vanderydsvattnet-See. Zum ersten Mal überhaupt wollten wir hier "wild" campen. Am Westufer des Sees fanden wir eine wunderschöne Stelle, ruhig, aber nicht zu einsam, da am Seeufer noch einige Häuser standen.
Beim Frühstück am See begann es schon zu tröpfeln, auf der schönen Strecke bis kurz vor Trollhätten blieb es aber trocken. An dieser Stelle sahen wir auch unseren ersten Elch in freier Natur.:-) Das stattliche Tier lief uns am Morgen über den Weg, keine Chance für ein Foto, er war zu schnell wieder im Wald verschwunden. Im Regen haben wir dann knapp eine Stunde unter einer Brücke gewartet und eine Hütte für die Nacht gebucht – der Wetterbericht sagte Dauerregen voraus. Trollhätten hat uns komplett enttäuscht, der Wasserfall wird nur einmal, um 16 Uhr, angestellt, ein schickes Zentrum konnten wir auch nicht entdecken. Kurz hinter der Stadt trafen wir auf den Götakanal. Dann ging es noch für 20 km weiter im Trockenen bis Vargön. Dort saßen wir bei einsetzendem Regen zur Mittagspause in einer Pizzeria. Die restlichen 60 km bis Lidköpping radelten wir auf einer eher langweiligeren Strecke durch eine ländliche Gegend im Dauerregen. Obwohl wir seit Vänersborg im Prinzip dem Südufer von Schwedens größtem See - dem Vänersee folgten, bekamen wir den See fast nie zu sehen, die Route war einfach zu weit weg vom Ufer. Merkwürdiger Weise fuhren wir fast nur noch auf der Straße, Radwege Fehlanzeige. Und dass, obwohl wir dem Väsgödaleden gefolgt sind. Endlich erreichten wir unser Ziel, die Kleinstadt Lidköpping. Beim Warten vor dem Supermarkt konnte ich einen Corso von unzähligen US-Cars bestaunen - in der Stadt fand gerade das „Power Big Meet“ statt. Bei der Ankunft auf dem Campingplatz regnete es immer noch und es war auch deutlich kälter geworden. Dass die gebuchte Hütte 140 € gekostet hat, war uns total egal, Hauptsache wir konnten uns im trockenen von der bisher härtesten Tagesetappe erholen.
Tag 8: Vanderydsvanet - Lidköpping, 105 km
Von Lidköpping aus folgte unsere Route dem Ufer des Vänern. Beim Verlassen der Stadt fuhren wir am wunderschönen Rathaus vorbei, dass eigentlich mal ein Jagdschloss war. Noch kurz den blau leuchtenden See betrachtet und los ging's. Nach 30 Kilometern sind wir den höchsten Berg der Region, den 306 m hohen Kinnekulle hinauf gestrampelt. Die Mühe hat sich gelohnt - die Aussicht bei der Pause war klasse. In der Ferne konnten wir den riesigen Vänern sehen, selten hatten wir in Schweden solch eine tolle und weite Aussicht auf die Umgebung. Die Strecke bis Mariestad war wunderbar, oft radelten wir auf Radwegen oder kleinen Landstraßen. Mariestad hat uns enttäuscht, der Dom war nur von außen schön und die historische Altstadt hat uns auch nicht umgehauen. Am Hafen haben wir noch einen Blick auf den Vänern geworfen und weiter ging's - zumindest theoretisch. Das Garmin-Navi – unsere wichtigste Orientierungshilfe - verweigerte teilweise den Dienst. Auf dem Weg nach Vassbacken radelten wir wieder durch Wälder an kleinen Seen vorbei. In Moholm kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein. Sogar am Sonntag kann man nach 18 Uhr in Schweden auch in kleineren Ortschaften einkaufen! Nur noch 8 km bis zu unserem Ziel Wassbacken und es begann zu regnen. Am Campingplatz angekommen entschieden wir uns nach 100 km für eine kleine Hütte für 60 €. Die Betreiber waren Deutsche und begrüßten uns im schönsten schwäbisch. Der Platz am Götakanal ist klein und sehr idyllisch gelegen.
Tag 9: Lidköpping Vassbacken, 100 km
Nach dem Frühstück bei Sonnenschein vor unserer Hütte konnten wir noch eines der kleinen Fahrgastschiffe sehen, welche auf dem Götakanal von Göteborg nach Stockholm fahren. Danach ging's auf die bisher bergigste Etappe der Tour, in permanentem auf und ab fraßen wir Kilometer und Höhenmeter. Viele große und kleine Seen säumten unsere Strecke durch die schier endlosen Wälder Schwedens. Mittagspause im Örtchen Tived, das Café hatte zu, der kleine Dorfladen daneben aber offen. Baguette mit selbstgemachter Wurst, Käse und Joghurt waren unser Mittagessen. Und weiter ging's durch die bergigen Wälder bis nach Askersund. Bei der Kaffeepause haben wir unser Etappenziel umgeplant. So waren es noch 40 km bis zum Wildcampen am Hjärtasjön. Nach 106 km hatten wir einen schönen Platz am See gefunden. Kaum hatten wir das Zelt aufgebaut begann es zu regnen. Nach dem Abendessen und waschen im See ging es ab ins Zelt. Gegen 23:30 Uhr hatten wir dann noch Besuch eines vermutlich angetrunkenen Mannes, der nachts bei Regen in dieser Einsamkeit baden wollte.
Tag 10: Vassbacken - Hjärttorp, 104 km
Da am See eine kleine Anlegestelle für Boote vorhanden war, konnten wir auf einem Floß mit Tisch und Stühlen super frühstücken. Auf einem zweiten Floß konnten wir unsere Klamotten im Trockenen einpacken – wie praktisch. Dann ging's weiter wie am Vortag: auf und ab auf nicht asphaltierten Straßen durch endlose Wälder. Irgendwann setzte leichter Nieselregen ein. Nach ca. 30 km dann die erste Bank - endlich eine Pause. Ab hier rollten wir bergab und die Landschaft wurde offener und weniger bergig. In Vingaker Mittagspause mit Pasta, auch dieser Ort bot nichts wirklich Sehenswertes. Die letzten 18 km das gewohnt anstrengende Auf und Ab auf gut ausgebauten Straßen. Der Campingplatz in Fiskeboda lag auf einer Halbinsel an einer wunderschönen Bucht des Hjälmarensees. Alles aud dem Platz war zwar etwas älter und eher einfach - dafür nicht so kommerziell und sehr ruhig. Nach der vergangenen Nacht wollten wir mal wieder in einer Hütte schlafen und mieteten die einzige Hütte für günstige 500 Skr. Am späten Nachmittag kam endlich die Sonne heraus und wir konnten noch ein bisschen am See relaxen.
Tag 11: Hjärttorp - Fiskeboda, 74 km
In der Hütte haben wir richtig gut geschlafen und nach dem Frühstück ging's vom Campingplatz aus durch Wälder auf kurvigen schmalen Schotterstraßen - landschaftlich eine super Strecke. Anschließend radelten wir auf breiten Straßen mit langen Geraden und mäßigem Verkehr. Schließlich trafen wie auf den Näshultasjön, einem schmalen 15 km langen See. Die Pause auf den Felsen oberhalb des Sees verbrachten wir mit einer tollen Aussicht auf den See und die Wälder. Für die nächsten 22 km war der Näshultasjön unser Begleiter. Die unbefestigte Straße am Ufer des Sees war richtig anstrengend, da extrem hügelig. Bis Eskilstona ging es dann weiter auf oder neben Landstraßen mit teils langen Steigungen. Mittagspause mit Pizza im Örtchen Skogstorp kurz vor Eskilstona. Die größere Stadt bot für uns lediglich eine Einkaufsmöglichkeit aber nichts Sehenswertes. 15 km weiter erreichten wie den kleinen Campingplatz Sundyholm am riesigen Malärensee. Der ruhige Platz bot uns einen sehr schönen Standplatz für unser Zelt mit Tischen und Bänken, und Wäsche waschen konnten wir ebenfalls - was will man mehr.
Tag 12: Fiskeboda - Sundbyholm, 83 km
Schon 07:30 saßen wir auf den Rädern. Auf kleinen Landstraßen folgten wir dem Ufer des Mälaren. Später versuchten wir, einer etwas langweiligen Straße zum See hin auszuweichen. Erst landeten wir auf einer Koppel, danach in der Wildnis - nix mit ausweichen. Erste Pause in Strängnâs. Sehenswert ist die riesige Holländermühle am Hafen und die Gassen der Altstadt rund um die Domkirche. Letztere trohnt mit ihrem großen viereckigen Turm auf einem Hügel über der Stadt. Danach sind wir dem Mälarenleden gefolgt und nicht durch die Wälder auf hügeligen Forstwegen geradelt. Gute Entscheidung! Dann ging Steffis Traum in Erfüllung: Mariefred und das Schloss Gripsholm. Der Ort wirkt malerisch mit seinen von Holzhäusern gesäumten Gassen. Hier gabs zur Mittagspause Pasta. In Schweden ist zum Mittag oft Lunchtime: d.h. Salat, Hauptmahlzeit, Getränk und Kaffee zum günstigen Komplettpreis. Von Mariefred ging's am Ufer des Mälaren steil hinauf. 200 m Fußweg zu einem Aussichtspunkt bescherten uns eine phantastische Aussicht auf den See, Mariefred und Schloss Gripsholm. Später verließen wir den Mälaren und folgten einer sehr schönen Landstraße durch Kiefernwälder bis Nykvarn. Ab hier fuhren wir auf auf einer stärker frequentierten aber landschaftlich schönen Straße und legten eine kurze Pause am wunderschönen Yngernsee ein. Wenig später erreichten wie Järnas, letzte Einkaufsmöglichkeit vor dem Campingplatz bei Farsta. Auf den letzten Kilometern verlangten uns einige kräftige Steigungen noch einmal alles ab. Der Campingplatz selbst war etwas lieblos angelegt, eigentlich nur eine riesige Wiese, der schönere Bereich in Ufernähe war den Dauercampern vorbehalten.
Tag 13: Sundbyholm - Farsta, 110 km
Nach dem Frühstück bei Sonnenschein ging's 09:00 los nach Norden in Richtung Sjödertalje. Hügelige Landstraßen begleiteten uns bis zur Stadt der Scania-Werke. Der Abstecher zum Freilichtmuseum Torekällbergets hat sich gelohnt: interessante Einblicke in das Leben vor 100 bis 200 Jahren in Schweden. Die folgende Strecke hat genervt, es ging im Wald auf und ab mit krassen Steigungen und teilweise losem Schotter und das auf dem Mälarenleden! Mittagspause in einem Vorort von Stockholm, der aussah wie Berlin-Marzahn. Bei leckeren Nudeln konnten wir dem einsetzendem Regen zuschauen. Auf den letzten 10 km öffnete der Himmel noch einmal richtig seine Schleusen. Die Strecke nach Stockholm verlief oft direkt neben der Autobahn, entspannt Radfahren geht anders. Nach dem der Regen aufgehört hatte, erreichten wir dann ziemlich platt unser Hotel, 3 km südlich des Zentrums von Stockholm.
Tag 14: Farsta - Stockholm, 57 km
Zwei ganze Tage hatten wir Zeit, Stockholm kennen zu lernen :-) Begonnen hat unser Erlebnis Stockholm eigentlich schon mit auf dem Weg in die Innenstadt, den wir mit den Rädern zurückgelegt haben. Um so mehr wir uns dem Zentrum näherten, um so mehr Touristen waren unterwegs. Und um so prächtiger wurden die Gebäude. Unser Ziel, die Altstadt (Gamla Stan), liegt auf einer Insel zwischen Södemalm und Norrmalm. Wie die meisten Touristen haben auch wir eine Stadtführung mit gemacht. Und zwar mit Freetours, weniger kommerziell aber in deutsch, sehr informativ und kurzweilig. Am Ende gibt jeder Teilnehmer dem Guide das, was er möchte. Gamla Stan ist mit seinen vielen kleinen Gassen absolut sehenswert, den Marktplatz Stortorget muss man auf jeden Fall gesehen haben. Genauso wie das monumentale Königsschloss oder die Storkyrkan. Am Nachmittag haben wir das Vasa-Museum besucht und waren beeindruckt. Das extrem gut erhaltene Schiff ist wirklich toll in Szene gesetzt. Am zweiten Tag stand eine Bootstour durch die Schären auf dem Plan. Durch die Schären zu fahren war wunderbar, leider war unser Schiff gefühlt mit 120 % ausgebucht und mit 30 € pro Person auch nicht gerade günstig. Unser Fazit: die zwei Tage in Stockholm waren gut investiert.
Tag 15 + 16: Stockholm Sightseeing
Die 15 km heraus aus Stockholm haben wir relativ zügig hinter uns gebracht. Auf den breiten Radwegen sind außer uns kaum Radfahrer unterwegs gewewsen. Überhaupt haben wie in Schweden eine ähnliche Erfahrung gemacht wie 2017 in Dänemark: Insgesamt wird erstaunlich wenig Fahrrad gefahren, Reiseradler sieht man eher selten. Im Süden der Hauptstadt wurde es dann hügeliger. Trotzdem kamen wir gut voran, wohl auch deswegen, weil wir endlich einmal Rückenwind hatten. Irgendwann überholten wir zwei Radfahrer mit kleinen Taschen auf dem Gepäckträger, dann die nächsten zwei und so weiter. An der Fähre über den Himmerfjärden mussten wir länger warten und alle, die wir überholt hatten, trudelten allmählich am Anleger ein. Mit John aus Kanada kamen wir ins Gespräch und er erzählte uns, das die US-Amerikaner und 2 Kanadier auf einer organisierten Radtour von Stockholm nach Kopenhagen waren, Übernachtung im Gegensatz zu uns allerdings in 5-Sterne-Hotels ;-) und ihr Gepäck wurde transportiert. Entsprechend groß war Johns Respekt vor unserer Art zu Reisen und vor dem Gewicht unserer Räder. Am Mittag zog ein große Regengebiet über uns, Starkregen und Gewitter waren auch dabei. Schon 13:30 erreichten wir Trosa. Noch 5 km im Dauerregen bis zum Campingplatz. Dieser liegt auf der Insel Öbolandet in einer wunderschönen Bucht vor Trosa. Zum Glück war eine Hütte frei. Krass, wie man sich über ein Dach und 4 Wände freuen kann ;-)
Tag 17: Stockholm - Trosa, 77 km
Tag 18: Trosa - Nävekvarn, 96 km
Von der kleinen Insel sind wir über den Damm zurück nach Trosa geradelt und haben uns das kleine Städchen noch angeschaut. Der verschlafene Ort hat einen schönen Ortskern und ein interessante Holzkirche. Danach ging's durch Wälder, teils auf Forstwegen, die eher für Mountain Bikes geeignet waren. Die trockene Phase vor dem angekündigten Regen ausnutzend sind wir 55 km ohne Pause bis kurz vor Yköping gefahren. Die letzten 10 km bis Nyköping radelten wir dann in Regensachen. In Nyköping gab es mal wieder Pizza zur Mittagspause. Auch diese Stadt hat uns nicht vom Hocker gehauen. Einzig den Marktplatz und die angrenzende Fußgängerzone fanden wir schick. Für die Strecke hinter Nyköping hatten wir uns einen Weg ausgewählt, der sich als Griff in die Minuskiste erweisen sollte. Das bedeutete 7 km über teilweise losen Schotter zu fahren und war echt anstrengend. Dafür sind wir später von der Hauptstraße nach Nävekvarn abgewichen und einer ruhigen, parallel verlaufenden Straße gefolgt. Auch der Campingplatz in Nävekvarn liegt an einer wunderschönen Bucht, dieses Mal am Bråviken-Fjord.
2.400 km in 30 Tagen: Radreise durch Südschweden im Sommer 2019, Teil 1
Die Etappen
Tag 1: Trelleborg - Falsterbo, 29 km
Tag 3: Barsebäck - Ängelholm, 84 km
weiter zum 2. Teil weiter zum 2. Teil
Tag 1
29 km
Tag 2
82 km
Tag 3
84 km
Tag 4
90 km
Tag 5
110 km
Tag 6
74 km
Tag 7
98 km
Tag 8
105 km
Tag9
100 km
Tag 10
104 km
Tag 11
74 km
Tag 12
83 km
Tag 13
110 km
Tag 14
57 km
Tag 15 + 16
Tag 17
77 km
Tag 18
96 km
Tag 19
81km
Tag 20
80 km
Tag 21
86 km
Tag 22
86 km
Tag 23
82 km
Tag 24
102 km
Tag 25
92 km
Tag 26
85 km
Tag 27
68 km
Tag 28
74 km
Tag 29
63 km
Tag 30
Trelleborg, Fährhafen
7 km
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