Mit dem Zug bis zum Startpunkt nach Mainz und von dort ging es immer am Rhein entlang bis Holland. Bei Culemborg haben wir die weit verzweigten Rheinarme verlassen und sind entlang von Kanälen über Utrecht sind wir nach Amsterdam geradelt. Nach einer 2-tägigen Pause in der wunderschönen Stadt radelten wir am Marker- und Ijsselmeer entlang, über den 30 km langen Houtribdijk zwischen den beiden Meeren erreichten wir Lelystad und sind von dort noch einmal zurück in Richtung Amsterdam gefahren, um möglichst viel vom Ijsselmeer zu sehen. Danach radelten wir an der holländichen und deutschen Nordseeküste über Leer, Emden und Wilhelmshaven bis Varel. Hier folgten wir der deutschen Sielroute bis an die Weser bei Bremen. Bis Verden ging’s entlang der Weser, von dort sind wir den Allerradweg bzw. Aller-Elberadweg bis Magdeburg gefahren. Danach ging’s über Elbe, Saale u. Ilm nach Hause in Thüringen.
Tag 1: Mainz – Spay, 85 km
Mit nur 15 min Verspätung erreichten wir mit der Bahn Mainz.Diesmal haben wir ab Mainz die rechte Rheinseite gewählt. Auch dort lässt es sich gut fahren, leider führt die Strecke häufig an einer Bundesstraße entlang.In Eltville haben wir einen Abstecher zur sehr schönen Burg mit ihrem idyllischen Rosengarten unternommen. Auch der historische Ortskern ist sehenswert.Mittagspause war dann im netten Städtchen Geisenheim. Bei Rüdesheim mussten wir mit der Fähre auf die linke Rheinseite nach Bingen wechseln. Ab hier radelten wir die uns noch vom Vorjahr bekannte wunderbare Strecke im mittleren Rheintal in Richtung Koblenz bis nach Spay. Trotz kurzer leichter Regenschauer erreichten wir trocken gegen halb sechs den Campingplatz in Spay. Der Empfang auf dem schönem, wenn auch nicht sehr ruhigen Campingplatz war sehr nett.Für Lärm sorgen vor allem die Güterzüge, die Bundesstraße war nicht so präsent.
Nach kurzem Regen am Morgen schien wieder die Sonne und wir nahmen die Strecke bis Koblenz in Angriff. Die vielen Burgen und Schlösser und die riesigen Rheinschleifen waren uns von unserer Tour vom letzten Jahr noch gut in Erinnerung.Nach einer Pause am Deutschen Eck haben wir auf dem Weg zur eigentlichen Route die Auffahrt zur Moselbrücke verfehlt und kleinen Umweg durch Koblenz gemacht. Direkt am Rhein erreichten wir später Andernach. Nach der Mittagspause mit Regenguss beim Italiener ging es durch die schöne Altstadt es zur Kirche Mariä Himmelfahrt - absolut beeindruckend. Der runde Turm direkt daneben stand etwas schief.Auf der Weiterfahrt begann es leicht zu regnen, die Streckenführung war leicht nervig, denn sie führte fast immer direkt an der B9 entlang.Später kamen die Brückenpfeiler der im 2. Weltkrieg zerstörten Brücke von Remagen in Sicht. Das Friedensmuseum haben wir uns angeschaut, die Geschichte der Brücke wurde hier ausführlich geschildert. Auf die wunderschöne Apollinaris-Kirche konnten wir nur einen Blick aus der Ferne werfen, denn uns fehlt die Zeit. Ankunft gegen 19 Uhr auf dem Campingplatz Siebengebirgsblick, schöner Platz mit schlechten Sanitäranlagen, dafür mit tollem Blick auf die Löwenburg am Rhein.
Tag 3: Mehlem - Baumberg, 81 km
Auf sehr schöner strecke auf der Uferpromenade am Rhein ging's vorbei an Bad Godesberg in Richtung Bonn. Das Siebengebirge war dabei unser ständiger Begleiter. Die Bonner Innenstadt mit ihrem Mix aus alten und neuen Gebäuden ist weder schön noch hässlich. Hier haben wir uns das Bonner Münster angesehen, leider war es teilweise eingerüstet. Auch die Altstadt, das Beethoven-Haus u. das schöne Rathaus lagen auf unserer Route. In Bonn haben wir die Rheinseite gewechselt, anfangs war die Strecke nicht so schön, wurde aber später besser. In den Rheinauen näherten wir uns Köln. Unterwegs hatten wir eine kurze Schrecksekunde: Steffis Gepäckträger klappte während der Fahrt mit dem Gepäck nach hinten ab. Zum Glück waren nur die Schrauben locker – meine Schuld, das Rad hatte ich erst im Frühjahr gebaut und das war die erste längere Tour. Nach Mittagspause besuchten wir den beeindruckenden Kölner Dom, diesmal fast gar nicht eingerüstet ;-) Die Kölner Innenstadt ist nicht wirklich schön, hat aber ihren eigenen Charme. Auf dem Fischmarkt herrschte typisches Kölner Flair. Der weite Weg zur St. Gereon Basilika hat sich gelohnt, mit der riesigen Kuppel ist die Kirche wirklich beeindruckend. Zurück zum Rhein ging's durch endlose Industriegebiete, u.a. die Ford Werke. Später wurde die Strecke auf dem deich des Rheins sehr schön. Nach dem Übersetzen mit der Fähre bei Langel erreichten wir gegen den Campingplatz Rheinblick direkt am Rhein. Der Platz war schön ruhig, nur die Sanitäranlagen lagen am anderen Ende u. Wasserstellen gab es überhaupt keine.
Tag 4: Baumberg - Wesel, 101 km
Nach Düsseldorf ließ es sich wunderbar und fast immer im Grünen radeln. Durch die mondäne Königsallee ging's ins wenig sehenswerte Zentrum. Der Blick auf den Rhein war dafür um so imposanter. Nächste Station war Duisburg, beide Städte gehen fast ineinander über, ähnlich unattraktiv, aber irgendwie freundlicher.Stadteinwärts radelten wir am Schalke04 Stadion vorbei. Mittag beim Chinesen. Die 10 km aus der Stadt heraus waren ziemlich anstrengend, jede Menge Verkehr!Danach führte unsere Route endlich wieder am Rhein entlang, eine Umleitung führte uns durch das nette verschlafene Städtchen Rheinberg, das leckere Eis dort hatten wir uns bei der Hitze redlich verdient. Ziemlich k.o. erreichten wir gegen 19 Uhr den Campingplatz bei Wesel.
Tag 5: Wesel - Doornenburg, 72 km
Früh aufgestanden starteten wir bereits 08:15. Bereits 08:45 erreichten wir die Fähre bei Bislich, dummer Weise fuhr die Fähre nach Xanten erst ab 10 Uhr! Das hieß also 1:15 h Zwangspause im Regen. Xanten mit seiner kleinen, gemütlichen Altstadt und dem Dom haben uns richtig gut gefallen. Der Nachbau einer römischen Befestigungsanlage mit Amphitheater war beeindruckend. Am Ufer größerer Baggerseen entlang ging's zur Fähre nach Rees. Nach Einkehr beim Italiener wollten wir uns die historische Altstadt ansehen, wurden aber enttäuscht. Wo die Redakteure der Bikeline-Karte hier eine sehenswerte Altstadt gesehen haben wollen, blieb uns rätselhaft. Über die Rheinbrücke zurück auf die andere Seite radelten wir nach Kalkar. Hier begeisterte uns die riesige Lohwindmühle, das große gotische Rathaus und die schöne Altstadt. Die Strecke nach Kleve haben wir abgekürzt und sind auf dem Radweg entlang der B57 gefahren. Kleves Innenstadt fanden wir nicht so überragend. Auch die Schwanenburg (zu der wir extra hinauf strampelten) und die Stiftskirche sahen aus der Ferne schöner aus.Die letzten 10 km bis Holland vergingen wie im Flug,. Bei Millingen überquerten wir die Grenze nach Holland und die kleine Personenfähre bei Doornenburg über den Rhein, der hier Waal heißt, hatte wohl gerade auf uns gewartet ;-) Kurzer Einkauf im Spar (am Sonntag!) und schon 17 Uhr erreichten wir den Campingplatz de Waay. Einkaufsmöglichkeit, überdachtes Schwimmbad - Kosten incl. Duschen nur 10 €!
Tag 6: Doornenburg - Culemborg, 85 km
Bereits um 06:00 sind wir aufgestanden, es nieselte immer wieder.10 km nach dem Start dann richtiger Regen. Von Arnhem haben wir im Regen wenig gesehen, die imposante Kirche war leider eingerüstet. Längerer Stopp am Airborne-Museum, aufgrund des Dauerregens entschieden wir uns hier, heute eine Unterkunft zu suchen. Das Ganz gestaltete sich auf der Seite www.vriendenopdefiets.nl/de/ zwar sehr mühselig, die Unterkünfte bei privaten Gastgebern sind dafür sehr günstig und man lernt bei der Gelegenheit auch einmal Holländer etwas näher kennen.Durch Parkanlagen und Wälder ging's teilweise kräftig bergauf bis zum sehr schönen Kastell Doorwerth. Im quirligen Wageningen dann Mittagspause beim Döner im Dauerregen. Auf dem Weg nach Rhenen erwarteten uns für Holland untypisch längere Bergaufpassagen, und das sogar im Wald(!)Von Rhenen bis Amerongen haben wir entlang der N225 abgekürzt, um nicht wieder bergauf durch den Wald zu müssen. Von Leersum nach Wijk bij Duurstede haben wir erneut den Zick-Zack-Kurs der Bikeline-Karte abgekürzt, bei straffem Gegenwind ging‘s für ca. 10 km auf schmalen Nebenstraßen bis in die gemütliche Kleinstadt. Kaffeepause, die schöne Windmühle fotografiert und weiter ging‘s wieder mal im Regen. Bei Beusichem über-querten wir mit der Fähre den Lek und erreichten schließlich unser heutiges Ziel Culemborg, ein sehr nettes Städtchen mit schöner Altstadt.
Tag 7: Culemborg - Amsterdam, 77 km
Heute verließen wir den Rhein und seine Mündungsarme und fuhren nach Norden in Richtung Utrecht.Schon an der Fähre Culemborg erster Nieselregen, nach 10 km dann richtiger Regen. Die schöne Strecke führte uns übers flache Land. Bei Honswijk tauchten auf den Wiesen immer wieder Bunker aus dem 2. Weltkrieg auf. Mittagspause machten wir im schönen aber hektischen Utrecht . Hier bekamen wir die ersten Grachten zu sehen. Entlang des Flüsschens Vecht radelten wir auf einer malerischen, teils parkähnlichen Landschaft über Maarsen und andere verträumte Städtchen nach Norden. Vorbei an vielen Schlössern und Schlösschen näherten wir uns Amsterdam und überquerten den Amsterdam-Rhein-Kanal , folgten erneut kleinen Flüssen wie der Angstel und mussten später eine Kanal mit einer winzigen Selbstbedienungsfähre überqueren. Die letzten Kilometer kamen wir zügig voran und erreichten schließlich unsere Unterkunft mittem im Zentrum von Amsterdam. In den verbleibenden Stunden haben wir zu Fuß einen Teil des Zentrums mit seinen unzähligen Grachten erkundet.
Tag 8: Amsterdam - Sightseeing
Nach einem leckerem Frühstück mussten wir mit unserem Start in die quirlige Stadt noch etwas warten. Der Regen lies erst gegen 10:30 Uhr nach und wir machten uns dann auf dem Weg. Unser erstes Ziel war der Königspalast. Dieser befand sich auf einem riesigen Platz und war nicht so schön, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Im Regen ging‘s durch die sehr belebten Straßen in Richtung Hauptbahnhof.Dieser war architektonisch ein Hingucker. In unmittelbarer Nähe steht die eher unscheinbare St. Nicolas Kirche, deren Inneres uns hingegen total faszinierte. Weiter ging‘s zum Waterlooplein, einem Platz mit riesigem Flohmarkt. Vorbei am Rembrandthaus liefen wir zum Museumshafen, in welchem ein imposanter Nachbau eines Dreimasters liegt. Da wir für unsere folgende Tour ums Ijsselmeer noch keinen Reiseführer hatten, folgten wir dem Rat unserer netten Gastgeberin und besuchten einen Laden für Reiseliteratur. Dort kümmerten sich zwei sehr nette Holländerinnen ½ Stunde um uns, bis wir etwas brauchbares gefunden hatten.Es ging schon auf 17 Uhr zu und eine Rundfahrt durch die Grachten stand noch auf dem Programm. Also Karten für 28 € gekauft und wir schipperten 1h durch Amsterdam, haben aber nicht viel neues erfahren. Mindestens 20 Minuten fuhren wir ohne jegliche Erklärung durch die Grachten, schade :-(Alles in allem hat uns Amsterdam aber sehr gut gefallen, die Grachten mit ihren typischen Häusern sind schon etwas besonderes. Ähnlich wie andere europäische Hauptstädte ist die Innenstadt natürlich sehr voll – darauf sollte man sich einstellen.
Tag 9: Amsterdam - Enkhuizen, 83 km
Kurz nach 9 verabschiedeten wir uns von unserer netten Gastgeberin. Die 9 km aus der City heraus waren sehr entspannt. Danach ging's endlich auf dem Land in Richtung Ijsselmeer. Schon der erste Ort (Monnickendam) war ein Kleinod, kleine Häuser, ein schönes Rathaus und ein Hafen. Volendam war ähnlich schön, nur belebter. Edam - die Stadt die dem Käse seinen Namen gab ;-) schloss sich gleich an: Kanäle mit vielen Brücken, hübsche Häuser und die alte Käsewaage. Nach der Mittagspause ging's immer an der Küste entlang nach Hoorn, direkt am Meer zu fahren ist jedes am aufs Neue faszinierend. Hoorn hat ein schönes Zentrum mit vielen Läden und noch mehr Menschen. Auf dem Weg nach Enkhuizen, der immer auf dem Deich an Markermeer entlang führte, trafen wir eine Radfahrerin aus Wilhelmshaven, die in der Gegenrichtung unterwegs war, mit der wir uns nett unterhielten. Die letzten 10 km liefen richtig gut. Der Camping-platz in Enkhuizen lag wunderbar ruhig, schon 17 Uhr kamen wir dort an.
Tag 10: Enkhuizen - Huizen, 87 km
Bei stürmischem Wind radelten wir früh am Morgen noch einmal durch die schöne Altstadt von Enkhuizen und dann ging's auf den 30 km langen Damm nach Lelystad - den Houtribdijk. Die ersten 20 km waren mit mäßigem Gegenwind noch ok, da wir nord-westlich vom Deich fuhren und dadurch etwas geschützt unterwegs waren. Nach dem der Deich dann einen Rechtsknick machte, verlangten die letzten Kilometer uns dann aber alles ab – Windstärke 7-8! In Lelystad haben wir den Nachbau der Batavia bestaunt u. am Hafen eine Pause eingelegt. Auf dem Weg nach Almere lag das Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen mit vielen Möglichkeiten, die zahlreichen Wasservögel zu beobachten, wunderschön! Wir wählten wir eine Route landeinwärts, um dem kräftigen Wind auszuweichen. Bei der Mittagspause mit Hamburger in Almere waren schon ziemlich ko.Auf den Weg nach Huizen durchquerten wir ein herrliches Waldgebiet und mussten auf hohen Autobahnbrücken einen großen Kanal und das Gooimeer überqueren, natürlich immer bei sattem Seiten- oder Gegenwind. Gegen 16:00 erreichten das Zentrum von Huizen, schnell noch eingekauft und 16:30 standen wir auf dem ruhig gelegenen Campingplatz.
Tag 11: Huizen - Kampen, 91 km
Bei stürmischem Wind radelten wir früh am Morgen noch einmal durch die schöne Altstadt von Enkhuizen und dann ging's auf den 30 km langen Houtribdijk nach Lelystad. Die ersten 20 km waren mit mäßigem Gegenwind noch ok, da wir nordwestlich vom Deich fuhren und dadurch etwas geschützt unterwegs waren. Nach dem der Deich dann einen Rechtsknick machte, verlangten die letzten Kilometer uns dann aber alles ab – Windstärke 7-8! In Lelystad haben wir den Nachbau der Batavia bestaunt u. am Hafen eine Pause eingelegt. Auf dem Weg nach Almere lag das Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen mit vielen Möglichkeiten, die zahlreichen Wasservögel zu beobachten, wunderschön! Wir wählten wir eine Route landeinwärts, um dem kräftigen Wind auszuweichen. Bei der Mittagspause mit Hamburger in Almere waren schon ziemlich ko.Auf den Weg nach Huizen durchquerten wir ein herrliches Waldgebiet und mussten auf hohen Autobahnbrücken einen großen Kanal und das Gooimeer überqueren, natürlich immer bei sattem Seiten- oder Gegenwind. Gegen 16:00 erreichten das Zentrum von Huizen, schnell noch eingekauft u. 16:30 standen wir auf dem ruhig gelegenen Campingplatz.
Tag 12: Kampen - Rijs, 82 km
An diesem Tag war alles dabei: nach Dauerregen bis 07:00 Zelt abgebaut und mit Rückenwind losgefahren. Für einige Kilometer ging's durch ein Naturschutzgebiet: viele Wasservögel, Reiher konnte man ganz nah beobachten. Nach 30 km haben wir dem Regenradar vertraut und 1,5 h in einem Cafe in Blokzijl auf das Ende des Regens gewartet – richtige Entscheidung! Dann mal Sonne, mal Regen und für 8 km an einem Kanal durch einen Nationalpark geradelt. Ein schmaler Pfad führte direkt am Kanalufer von Kalenberg bis Ossenzijl , lauter schmucke Häuser, keine Autos, kein Lärm - das war klasse!Dann wieder 1/2 h den Regen abgewartet, Eispause am Hafen von Lemmer , ab hier führt die Zuiderzeeroute wieder in Küstennähe entlang. Straffer Gegenwind begleitete uns die 22 km bis zum Ziel, immer wieder tauchte auf der linken Seite das Ijsselmeers auf. Am Ziel , dem Campingplatz der Familie De Bramberg erwartete uns ein klasse Strand mit unzähligen Kitesurfern. Der Platz selbst war klein und ruhig und lag unweit des Ijsselmeers.
Tag 13: Rijs - Sint Jacobiparochie, 91 km
Los ging's bei super Rückenwind direkt am Ijsselmeer. Nach 10 km radelten wir durch die niedliche Hafenstadt Stavoren. Wenig später legten wir am Hafen des schönen Fischerdorfes Hindeloppen eine erste Pause ein. Auch Makkum war mit seinem Hafen ein nettes verträumtes Städtchen, hier gab‘s einen leckeren Eisshake. (ultrabillig - 2,25 € für einen riesigen Becher)Wenig später tauchte der Aesluitdijk im Meer auf – wir waren an der Nordsee :-)Bei brutalem Rückenwind radelten wir mit bis zu 32 km/h direkt am Deich auf Harlingen zu. Bei einer längeren Pause am Hafen konnten wir jeder Menge Schiffsverkehr beobachten, der hier mehrere Hubbrücken passieren muss. Hier änderten wir unsere Pläne, fuhren nicht in Küstennähe, sondern über Franeker – eine freundliche Stadt mit schönen Gebäuden in der Innenstadt. Zum Einkaufen mussten wir in der dünn besiedelten Gegend noch einen Schlenker über Sint Annaparochie machen, Ziel heute war das Minicamping Kaatsgat in Sint Jacobiparochie.
Tag 14: Sint Jacobiparochie - Uithuizen, 106 km
Kurz nach acht verließen wir den wunderbar ruhigen Minicampingplatz und wurden von kräftigem Westwind vorangetrieben. Auf dem (Um)weg nach Dokkum kamen wir an der höchsten Warft Hollands - Hegebrintum - vorbei. Bis zur Eindeichung suchten die Bewohner hier Zuflucht bei Überflutungen. Dokkum liegt ca. 5 km landeinwärts und ist ein typisches holländisches Städtchen mit einem kleinem Hafen im Zentrum, den obgligatorischen Hubbrücken und natürlich mit einer Mühle. Hier legten wir die erste längere Pause ein. Weiter ging's zurück zur Küste zum Sperrwerk Lauwersoog. Bei der Mittagspause an der Imbissbude vorm Sperrwerk trafen wir zwei holländische Radfahrer vom Minicampingplatz wieder. Hinzu gesellte sich noch ein Franzose, der auf einem Leihrad(!) durch Holland fuhr. Die Unterhaltung beim Mittagessen in dieser internationalen Runde war entsprechend lustig. Anschließend durchquerten wir auf schmalen Wegen den Truppenübungsplatz Marnehuizen, der eher wie ein NSG wirkte - wunderbar. Die folgenden Kilometer führten mit vielen langen Geraden (die längste war 6 km lang) im Zick-zack-Kurs in Richtung Osten nach Pieterburen. In der dortigen Seehundestation legten wir den nächsten Stopp ein. Jede Menge kleine und schon größere Robben werden hier aufgepäppelt. Auch das Infozentrum war sehr interessant und hat nachdenklich gemacht.Der Rückenwind war wirklich phänomenal und wir entschieden uns, noch 15 km weiter bis Uithuizen zu fahren. Dafür hatten wir dann am folgenden Tag weniger als geplante 96 km :-) Der Minicamping-Platz war günstig (10 € incl. Duschen) und ruhig gelegen und hatte außerdem Sitzgruppen.
Tag 15: Uithuizen - Weener, 88 km
Los ging's wieder kurz nach acht.Anfangs fuhren wir die Bikeline-Alternativroute nach Osten, die hier aber der holländischen Nordseeküsten-route entspricht. Über riesige Felder entlang weniger Kanäle oder am Deich fraßen wir Kilometer. Vor Delfzijl tauchten hinter dem Deich mit 2 größeren Bunkern wieder einmal Hinterlassenschaften des III. Reiches auf.Vor Delfzijl bogen wir nach Appingedam ab. Das verschlafene Städtchen enttäuschte uns etwas, da hatte unsere Bikeline-Karte wohl etwas zu viel versprochen. Die Strecke am Kanal zurück nach Delfzijl entschädigte dafür. Die Beschreibung im Bikeline fürDelfzijl war “beschaulich“. Das ist mehr als geschmeichelt, wir fanden die Stadt ziemlich hässlich und kein bisschen beschaulich.Es folgten schier endlose Geraden, die Längste war 8(!) km lang. Nächste Pause an der Mündung der Westerwoldschen Aa in den Dollart. Am gegenüberliegenden Ufer lag schon Deutschland. Dieses erreichten wir wenige Meter weiter. Die schlechte Wegequalität ließ keine Zweifel aufkommen: wir waren wieder in Deutschland. Neuer „Rekord“ für uns: trotz 85 km waren wir schon 15:30 Uhr wir auf dem Campingplatz!
Tag 16: Weener - Emden, 68 km
Nach ruhiger Nacht starteten wir in Richtung Leer. Die Altstadt war schön, wir hatten aber irgendwie mehr alte ostfriesische Häuser erwartet, schönstes Gebäude war die Ratswaage. Die sehenswerten Kirchen waren leider rundherum zugebaut und damit kein Fotomotiv.Von Leer radelten wir immer am Deich der Ems bis Ditzum mit seiner schicken Windmühle und dem einzel stehendem Glockenturm. Nach Matjes zum Mittag und warteten wir auf die nächste Fähre. Massen von Radfahren standen bereits am Fähranleger. Der NDR drehte für sein Vorabendprogramm einen Film über Ditzum und interviewte uns auf dem Schiff. Am Emsseitenkanal radelten wir nach Emden: nette Innenstadt, wir besuchten das sehr interessante Bunkermuseum. Einkaufen, Luft aufpumpen beim sehr netten Radhändler und weiter ging's zum Campingplatz Knock nördlich von Emden. Die Strecke führte quer durchs Land, meist auf gut ausgebauten Radwegen. Der Camping-platz selbst liegt etwas abseits und ist wunderbar ruhig.
Tag 17: Emden - Bensersiel, 88 km
Los ging's wie fast jeden Tag kurz nach acht. Das erste Ziel war der niedliche weiß-rote Pilsumer Leuchtturm. Kurze Zeit später radelten wir durch das malerische Dorf Greetsiel, wo es selbst am Vormittag schon von vielen Touristen wimmelte. Nach der Abkürzung durch den Leybuchtpolder erreichten wir Norden.Wirklich Highlights konnten wir in der belebten Stadt nicht entdecken. Bei der Mittagspause beim Italiener haben wir wegen der Wettervorhersage Unterkünfte für die nächsten beiden Tage gebucht für Danach ging‘s für ca. 30 km mit heftigem Gegenwind immer am Deich entlang. Bei Hilgenriedersiel überholten wir zwei Mountainbiker, die sich in unseren Windschatten hängten. Bei der Kaffeepause in Neßmersiel kamen wir mit den beiden (Dieter u. Karin) ins Gespräch und stellten fest, das wir das gleiche Ziel hatten. Dieter machte für die restlichen 16 km die Zugmaschine - cool! 17:30 erreichten wir unsere Pension in Bensersiel, am Abend gingen wir dann noch mit Dieter und Karin italienisch essen.
Die Tracks könnt ihr hier downloaden:
2.200 km in 27 Tagen: von Mainz nach Amsterdam und über das Ijsselmeer und die Nordseeküste zurück nach Thüringen, Teil 1
Mit dem Zug bis zum Startpunkt nach Mainz und von dort ging es immer am Rhein entlang bis Holland. Bei Culemborg haben wir die weit verzweigten Rheinarme verlassen und sind entlang von Kanälen über Utrecht sind wir nach Amsterdam geradelt. Nach einer 2-tägigen Pause in der wunderschönen Stadt radelten wir am Marker- und Ijsselmeer entlang, über den 30 km langen Houtribdijk zwischen den beiden Meeren erreichten wir Lelystad und sind von dort noch einmal zurück in Richtung Amsterdam gefahren, um möglichst viel vom Ijsselmeer zu sehen. Danach radelten wir an der holländichen und deutschen Nordseeküste über Leer, Emden und Wilhelmshaven bis Varel. Hier folgten wir der deutschen Sielroute bis an die Weser bei Bremen. Bis Verden ging’s entlang der Weser, von dort sind wir den Allerradweg bzw. Aller-Elberadweg bis Magdeburg gefahren. Danach ging’s über Elbe, Saale u. Ilm nach Hause in Thüringen.
Tag 1: Mainz – Spay, 85 km
Mit nur 15 min Verspätung erreichten wir mit der Bahn Mainz.Diesmal haben wir ab Mainz die rechte Rheinseite gewählt. Auch dort lässt es sich gut fahren, leider führt die Strecke häufig an einer Bundesstraße entlang.In Eltville haben wir einen Abstecher zur sehr schönen Burg mit ihrem idyllischen Rosengarten unternommen. Auch der historische Ortskern ist sehenswert.Mittagspause war dann im netten Städtchen Geisenheim. Bei Rüdesheim mussten wir mit der Fähre auf die linke Rheinseite nach Bingen wechseln. Ab hier radelten wir die uns noch vom Vorjahr bekannte wunderbare Strecke im mittleren Rheintal in Richtung Koblenz bis nach Spay. Trotz kurzer leichter Regenschauer erreichten wir trocken gegen halb sechs den Campingplatz in Spay. Der Empfang auf dem schönem, wenn auch nicht sehr ruhigen Campingplatz war sehr nett.Für Lärm sorgen vor allem die Güterzüge, die Bundesstraße war nicht so präsent.
faszination-radfahren.de
Tag 2: Spay – Mehlem, 75 km
Nach kurzem Regen am Morgen schien wieder die Sonne und wir nahmen die Strecke bis Koblenz in Angriff. Die vielen Burgen und Schlösser und die riesigen Rheinschleifen waren uns von unserer Tour vom letzten Jahr noch gut in Erinnerung.Nach einer Pause am Deutschen Eck haben wir auf dem Weg zur eigentlichen Route die Auffahrt zur Moselbrücke verfehlt und kleinen Umweg durch Koblenz gemacht. Direkt am Rhein erreichten wir später Andernach. Nach der Mittagspause mit Regenguss beim Italiener ging es durch die schöne Altstadt es zur Kirche Mariä Himmelfahrt - absolut beeindruckend. Der runde Turm direkt daneben stand etwas schief.Auf der Weiterfahrt begann es leicht zu regnen, die Streckenführung war leicht nervig, denn sie führte fast immer direkt an der B9 entlang.Später kamen die Brückenpfeiler der im 2. Weltkrieg zerstörten Brücke von Remagen in Sicht. Das Friedensmuseum haben wir uns angeschaut, die Geschichte der Brücke wurde hier ausführlich geschildert. Auf die wunderschöne Apollinaris-Kirche konnten wir nur einen Blick aus der Ferne werfen, denn uns fehlt die Zeit. Ankunft gegen 19 Uhr auf dem Campingplatz Siebengebirgsblick, schöner Platz mit schlechten Sanitäranlagen, dafür mit tollem Blick auf die Löwenburg am Rhein.
Tag 3: Mehlem - Baumberg, 81 km
Auf sehr schöner strecke auf der Uferpromenade am Rhein ging's vorbei an Bad Godesberg in Richtung Bonn. Das Siebengebirge war dabei unser ständiger Begleiter. Die Bonner Innenstadt mit ihrem Mix aus alten und neuen Gebäuden ist weder schön noch hässlich. Hier haben wir uns das Bonner Münster angesehen, leider war es teilweise eingerüstet. Auch die Altstadt, das Beethoven-Haus u. das schöne Rathaus lagen auf unserer Route. In Bonn haben wir die Rheinseite gewechselt, anfangs war die Strecke nicht so schön, wurde aber später besser. In den Rheinauen näherten wir uns Köln. Unterwegs hatten wir eine kurze Schrecksekunde: Steffis Gepäckträger klappte während der Fahrt mit dem Gepäck nach hinten ab. Zum Glück waren nur die Schrauben locker – meine Schuld, das Rad hatte ich erst im Frühjahr gebaut und das war die erste längere Tour. Nach Mittagspause besuchten wir den beeindruckenden Kölner Dom, diesmal fast gar nicht eingerüstet ;-) Die Kölner Innenstadt ist nicht wirklich schön, hat aber ihren eigenen Charme. Auf dem Fischmarkt herrschte typisches Kölner Flair. Der weite Weg zur St. Gereon Basilika hat sich gelohnt, mit der riesigen Kuppel ist die Kirche wirklich beeindruckend. Zurück zum Rhein ging's durch endlose Industriegebiete, u.a. die Ford Werke. Später wurde die Strecke auf dem deich des Rheins sehr schön. Nach dem Übersetzen mit der Fähre bei Langel erreichten wir gegen den Campingplatz Rheinblick direkt am Rhein. Der Platz war schön ruhig, nur die Sanitäranlagen lagen am anderen Ende u. Wasserstellen gab es überhaupt keine.
Tag 4: Baumberg - Wesel, 101 km
Nach Düsseldorf ließ es sich wunderbar und fast immer im Grünen radeln. Durch die mondäne Königsallee ging's ins wenig sehenswerte Zentrum. Der Blick auf den Rhein war dafür um so imposanter. Nächste Station war Duisburg, beide Städte gehen fast ineinander über, ähnlich unattraktiv, aber irgendwie freundlicher.Stadteinwärts radelten wir am Schalke04 Stadion vorbei. Mittag beim Chinesen. Die 10 km aus der Stadt heraus waren ziemlich anstrengend, jede Menge Verkehr!Danach führte unsere Route endlich wieder am Rhein entlang, eine Umleitung führte uns durch das nette verschlafene Städtchen Rheinberg, das leckere Eis dort hatten wir uns bei der Hitze redlich verdient. Ziemlich k.o. erreichten wir gegen 19 Uhr den Campingplatz bei Wesel.
Tag 5: Wesel - Doornenburg, 72 km
Früh aufgestanden starteten wir bereits 08:15. Bereits 08:45 erreichten wir die Fähre bei Bislich, dummer Weise fuhr die Fähre nach Xanten erst ab 10 Uhr! Das hieß also 1:15 h Zwangspause im Regen. Xanten mit seiner kleinen, gemütlichen Altstadt und dem Dom haben uns richtig gut gefallen. Der Nachbau einer römischen Befestigungsanlage mit Amphitheater war beeindruckend. Am Ufer größerer Baggerseen entlang ging's zur Fähre nach Rees. Nach Einkehr beim Italiener wollten wir uns die historische Altstadt ansehen, wurden aber enttäuscht. Wo die Redakteure der Bikeline-Karte hier eine sehenswerte Altstadt gesehen haben wollen, blieb uns rätselhaft. Über die Rheinbrücke zurück auf die andere Seite radelten wir nach Kalkar. Hier begeisterte uns die riesige Lohwindmühle, das große gotische Rathaus und die schöne Altstadt. Die Strecke nach Kleve haben wir abgekürzt und sind auf dem Radweg entlang der B57 gefahren. Kleves Innenstadt fanden wir nicht so überragend. Auch die Schwanenburg (zu der wir extra hinauf strampelten) und die Stiftskirche sahen aus der Ferne schöner aus.Die letzten 10 km bis Holland vergingen wie im Flug,. Bei Millingen überquerten wir die Grenze nach Holland und die kleine Personenfähre bei Doornenburg über den Rhein, der hier Waal heißt, hatte wohl gerade auf uns gewartet ;-) Kurzer Einkauf im Spar (am Sonntag!) und schon 17 Uhr erreichten wir den Campingplatz de Waay. Einkaufsmöglichkeit, überdachtes Schwimmbad - Kosten incl. Duschen nur 10 €!
Tag 6: Doornenburg - Culemborg, 85 km
Bereits um 06:00 sind wir aufgestanden, es nieselte immer wieder.10 km nach dem Start dann richtiger Regen. Von Arnhem haben wir im Regen wenig gesehen, die imposante Kirche war leider eingerüstet. Längerer Stopp am Airborne-Museum, aufgrund des Dauerregens entschieden wir uns hier, heute eine Unterkunft zu suchen. Das Ganz gestaltete sich auf der Seite www.vriendenopdefiets.nl/de/zwar sehr mühselig, die Unterkünfte bei privaten Gastgebern sind dafür sehr günstig und man lernt bei der Gelegenheit auch einmal Holländer etwas näher kennen.Durch Parkanlagen und Wälder ging's teilweise kräftig bergauf bis zum sehr schönen Kastell Doorwerth. Im quirligen Wageningen dann Mittagspause beim Döner im Dauerregen. Auf dem Weg nach Rhenen erwarteten uns für Holland untypisch längere Bergaufpassagen, und das sogar im Wald(!)Von Rhenen bis Amerongen haben wir entlang der N225 abgekürzt, um nicht wieder bergauf durch den Wald zu müssen. Von Leersum nach Wijk bij Duurstede haben wir erneut den Zick-Zack-Kurs der Bikeline-Karte abgekürzt, bei straffem Gegenwind ging‘s für ca. 10 km auf schmalen Nebenstraßen bis in die gemütliche Kleinstadt. Kaffeepause, die schöne Windmühle fotografiert und weiter ging‘s wieder mal im Regen. Bei Beusichem über-querten wir mit der Fähre den Lek und erreichten schließlich unser heutiges Ziel Culemborg, ein sehr nettes Städtchen mit schöner Altstadt.
Tag 7: Culemborg - Amsterdam, 77 km
Heute verließen wir den Rhein und seine Mündungsarme und fuhren nach Norden in Richtung Utrecht.Schon an der Fähre Culemborg erster Nieselregen, nach 10 km dann richtiger Regen. Die schöne Strecke führte uns übers flache Land. Bei Honswijk tauchten auf den Wiesen immer wieder Bunker aus dem 2. Weltkrieg auf. Mittagspause machten wir im schönen aber hektischen Utrecht . Hier bekamen wir die ersten Grachten zu sehen. Entlang des Flüsschens Vecht radelten wir auf einer malerischen, teils parkähnlichen Landschaft über Maarsen und andere verträumte Städtchen nach Norden. Vorbei an vielen Schlössern und Schlösschen näherten wir uns Amsterdam und überquerten den Amsterdam-Rhein-Kanal , folgten erneut kleinen Flüssen wie der Angstel und mussten später eine Kanal mit einer winzigen Selbstbedienungsfähre überqueren. Die letzten Kilometer kamen wir zügig voran und erreichten schließlich unsere Unterkunft mittem im Zentrum von Amsterdam. In den verbleibenden Stunden haben wir zu Fuß einen Teil des Zentrums mit seinen unzähligen Grachten erkundet.
Tag 8: Amsterdam - Sightseeing
Nach einem leckerem Frühstück mussten wir mit unserem Start in die quirlige Stadt noch etwas warten. Der Regen lies erst gegen 10:30 Uhr nach und wir machten uns dann auf dem Weg. Unser erstes Ziel war der Königspalast. Dieser befand sich auf einem riesigen Platz und war nicht so schön, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Im Regen ging‘s durch die sehr belebten Straßen in Richtung Hauptbahnhof.Dieser war architektonisch ein Hingucker. In unmittelbarer Nähe steht die eher unscheinbare St. Nicolas Kirche, deren Inneres uns hingegen total faszinierte. Weiter ging‘s zum Waterlooplein, einem Platz mit riesigem Flohmarkt. Vorbei am Rembrandthaus liefen wir zum Museumshafen, in welchem ein imposanter Nachbau eines Dreimasters liegt. Da wir für unsere folgende Tour ums Ijsselmeer noch keinen Reiseführer hatten, folgten wir dem Rat unserer netten Gastgeberin und besuchten einen Laden für Reiseliteratur. Dort kümmerten sich zwei sehr nette Holländerinnen ½ Stunde um uns, bis wir etwas brauchbares gefunden hatten.Es ging schon auf 17 Uhr zu und eine Rundfahrt durch die Grachten stand noch auf dem Programm. Also Karten für 28 € gekauft und wir schipperten 1h durch Amsterdam, haben aber nicht viel neues erfahren. Mindestens 20 Minuten fuhren wir ohne jegliche Erklärung durch die Grachten, schade :-(Alles in allem hat uns Amsterdam aber sehr gut gefallen, die Grachten mit ihren typischen Häusern sind schon etwas besonderes. Ähnlich wie andere europäische Hauptstädte ist die Innenstadt natürlich sehr voll – darauf sollte man sich einstellen.
Tag 9: Amsterdam - Enkhuizen, 83 km
Kurz nach 9 verabschiedeten wir uns von unserer netten Gastgeberin. Die 9 km aus der City heraus waren sehr entspannt. Danach ging's endlich auf dem Land in Richtung Ijsselmeer. Schon der erste Ort (Monnickendam) war ein Kleinod, kleine Häuser, ein schönes Rathaus und ein Hafen. Volendam war ähnlich schön, nur belebter. Edam - die Stadt die dem Käse seinen Namen gab ;-) schloss sich gleich an: Kanäle mit vielen Brücken, hübsche Häuser und die alte Käsewaage. Nach der Mittagspause ging's immer an der Küste entlang nach Hoorn, direkt am Meer zu fahren ist jedes am aufs Neue faszinierend. Hoorn hat ein schönes Zentrum mit vielen Läden und noch mehr Menschen. Auf dem Weg nach Enkhuizen, der immer auf dem Deich an Markermeer entlang führte, trafen wir eine Radfahrerin aus Wilhelmshaven, die in der Gegenrichtung unterwegs war, mit der wir uns nett unterhielten. Die letzten 10 km liefen richtig gut. Der Camping-platz in Enkhuizen lag wunderbar ruhig, schon 17 Uhr kamen wir dort an.
Tag 10: Enkhuizen - Huizen, 87 km
Bei stürmischem Wind radelten wir früh am Morgen noch einmal durch die schöne Altstadt von Enkhuizen und dann ging's auf den 30 km langen Damm nach Lelystad - den Houtribdijk. Die ersten 20 km waren mit mäßigem Gegenwind noch ok, da wir nord-westlich vom Deich fuhren und dadurch etwas geschützt unterwegs waren. Nach dem der Deich dann einen Rechtsknick machte, verlangten die letzten Kilometer uns dann aber alles ab – Windstärke 7-8! In Lelystad haben wir den Nachbau der Batavia bestaunt u. am Hafen eine Pause eingelegt. Auf dem Weg nach Almere lag das Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen mit vielen Möglichkeiten, die zahlreichen Wasservögel zu beobachten, wunderschön! Wir wählten wir eine Route landeinwärts, um dem kräftigen Wind auszuweichen. Bei der Mittagspause mit Hamburger in Almere waren schon ziemlich ko.Auf den Weg nach Huizen durchquerten wir ein herrliches Waldgebiet und mussten auf hohen Autobahnbrücken einen großen Kanal und das Gooimeer überqueren, natürlich immer bei sattem Seiten- oder Gegenwind. Gegen 16:00 erreichten das Zentrum von Huizen, schnell noch eingekauft und 16:30 standen wir auf dem ruhig gelegenen Campingplatz.
Tag 11: Huizen - Kampen, 91 km
Bei stürmischem Wind radelten wir früh am Morgen noch einmal durch die schöne Altstadt von Enkhuizen und dann ging's auf den 30 km langen Houtribdijk nach Lelystad. Die ersten 20 km waren mit mäßigem Gegenwind noch ok, da wir nordwestlich vom Deich fuhren und dadurch etwas geschützt unterwegs waren. Nach dem der Deich dann einen Rechtsknick machte, verlangten die letzten Kilometer uns dann aber alles ab – Windstärke 7-8! In Lelystad haben wir den Nachbau der Batavia bestaunt u. am Hafen eine Pause eingelegt. Auf dem Weg nach Almere lag das Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen mit vielen Möglichkeiten, die zahlreichen Wasservögel zu beobachten, wunderschön! Wir wählten wir eine Route landeinwärts, um dem kräftigen Wind auszuweichen. Bei der Mittagspause mit Hamburger in Almere waren schon ziemlich ko.Auf den Weg nach Huizen durchquerten wir ein herrliches Waldgebiet und mussten auf hohen Autobahnbrücken einen großen Kanal und das Gooimeer überqueren, natürlich immer bei sattem Seiten- oder Gegenwind. Gegen 16:00 erreichten das Zentrum von Huizen, schnell noch eingekauft u. 16:30 standen wir auf dem ruhig gelegenen Campingplatz.
Tag 12: Kampen - Rijs, 82 km
An diesem Tag war alles dabei: nach Dauerregen bis 07:00 Zelt abgebaut und mit Rückenwind losgefahren. Für einige Kilometer ging's durch ein Naturschutzgebiet: viele Wasservögel, Reiher konnte man ganz nah beobachten. Nach 30 km haben wir dem Regenradar vertraut und 1,5 h in einem Cafe in Blokzijl auf das Ende des Regens gewartet – richtige Entscheidung! Dann mal Sonne, mal Regen und für 8 km an einem Kanal durch einen Nationalpark geradelt. Ein schmaler Pfad führte direkt am Kanalufer von Kalenberg bis Ossenzijl , lauter schmucke Häuser, keine Autos, kein Lärm - das war klasse!Dann wieder 1/2 h den Regen abgewartet, Eispause am Hafen von Lemmer , ab hier führt die Zuiderzeeroute wieder in Küstennähe entlang. Straffer Gegenwind begleitete uns die 22 km bis zum Ziel, immer wieder tauchte auf der linken Seite das Ijsselmeers auf. Am Ziel , dem Campingplatz der Familie De Bramberg erwartete uns ein klasse Strand mit unzähligen Kitesurfern. Der Platz selbst war klein und ruhig und lag unweit des Ijsselmeers.
Tag 13: Rijs - Sint Jacobiparochie, 91 km
Los ging's bei super Rückenwind direkt am Ijsselmeer. Nach 10 km radelten wir durch die niedliche Hafenstadt Stavoren. Wenig später legten wir am Hafen des schönen Fischerdorfes Hindeloppen eine erste Pause ein. Auch Makkum war mit seinem Hafen ein nettes verträumtes Städtchen, hier gab‘s einen leckeren Eisshake. (ultrabillig - 2,25 € für einen riesigen Becher)Wenig später tauchte der Aesluitdijk im Meer auf – wir waren an der Nordsee :-)Bei brutalem Rückenwind radelten wir mit bis zu 32 km/h direkt am Deich auf Harlingen zu. Bei einer längeren Pause am Hafen konnten wir jeder Menge Schiffsverkehr beobachten, der hier mehrere Hubbrücken passieren muss. Hier änderten wir unsere Pläne, fuhren nicht in Küstennähe, sondern über Franeker – eine freundliche Stadt mit schönen Gebäuden in der Innenstadt. Zum Einkaufen mussten wir in der dünn besiedelten Gegend noch einen Schlenker über Sint Annaparochie machen, Ziel heute war das Minicamping Kaatsgat in Sint Jacobiparochie.
Tag 14: Sint Jacobiparochie - Uithuizen, 106 km
Kurz nach acht verließen wir den wunderbar ruhigen Minicampingplatz und wurden von kräftigem Westwind vorangetrieben. Auf dem (Um)weg nach Dokkum kamen wir an der höchsten Warft Hollands - Hegebrintum - vorbei. Bis zur Eindeichung suchten die Bewohner hier Zuflucht bei Überflutungen. Dokkum liegt ca. 5 km landeinwärts und ist ein typisches holländisches Städtchen mit einem kleinem Hafen im Zentrum, den obgligatorischen Hubbrücken und natürlich mit einer Mühle. Hier legten wir die erste längere Pause ein. Weiter ging's zurück zur Küste zum Sperrwerk Lauwersoog. Bei der Mittagspause an der Imbissbude vorm Sperrwerk trafen wir zwei holländische Radfahrer vom Minicampingplatz wieder. Hinzu gesellte sich noch ein Franzose, der auf einem Leihrad(!) durch Holland fuhr. Die Unterhaltung beim Mittagessen in dieser internationalen Runde war entsprechend lustig. Anschließend durchquerten wir auf schmalen Wegen den Truppenübungsplatz Marnehuizen, der eher wie ein NSG wirkte - wunderbar. Die folgenden Kilometer führten mit vielen langen Geraden (die längste war 6 km lang) im Zick-zack-Kurs in Richtung Osten nach Pieterburen. In der dortigen Seehundestation legten wir den nächsten Stopp ein. Jede Menge kleine und schon größere Robben werden hier aufgepäppelt. Auch das Infozentrum war sehr interessant und hat nachdenklich gemacht.Der Rückenwind war wirklich phänomenal und wir entschieden uns, noch 15 km weiter bis Uithuizen zu fahren. Dafür hatten wir dann am folgenden Tag weniger als geplante 96 km :-) Der Minicamping-Platz war günstig (10 € incl. Duschen) und ruhig gelegen und hatte außerdem Sitzgruppen.
Tag 15: Uithuizen - Weener, 88 km
Los ging's wieder kurz nach acht.Anfangs fuhren wir die Bikeline-Alternativroute nach Osten, die hier aber der holländischen Nordseeküsten-route entspricht. Über riesige Felder entlang weniger Kanäle oder am Deich fraßen wir Kilometer. Vor Delfzijl tauchten hinter dem Deich mit 2 größeren Bunkern wieder einmal Hinterlassenschaften des III. Reiches auf.Vor Delfzijl bogen wir nach Appingedam ab. Das verschlafene Städtchen enttäuschte uns etwas, da hatte unsere Bikeline-Karte wohl etwas zu viel versprochen. Die Strecke am Kanal zurück nach Delfzijl entschädigte dafür. Die Beschreibung im Bikeline fürDelfzijl war “beschaulich“. Das ist mehr als geschmeichelt, wir fanden die Stadt ziemlich hässlich und kein bisschen beschaulich.Es folgten schier endlose Geraden, die Längste war 8(!) km lang. Nächste Pause an der Mündung der Westerwoldschen Aa in den Dollart. Am gegenüberliegenden Ufer lag schon Deutschland. Dieses erreichten wir wenige Meter weiter. Die schlechte Wegequalität ließ keine Zweifel aufkommen: wir waren wieder in Deutschland. Neuer „Rekord“ für uns: trotz 85 km waren wir schon 15:30 Uhr wir auf dem Campingplatz!
Tag 16: Weener - Emden, 68 km
Nach ruhiger Nacht starteten wir in Richtung Leer. Die Altstadt war schön, wir hatten aber irgendwie mehr alte ostfriesische Häuser erwartet, schönstes Gebäude war die Ratswaage. Die sehenswerten Kirchen waren leider rundherum zugebaut und damit kein Fotomotiv.Von Leer radelten wir immer am Deich der Ems bis Ditzum mit seiner schicken Windmühle und dem einzel stehendem Glockenturm. Nach Matjes zum Mittag und warteten wir auf die nächste Fähre. Massen von Radfahren standen bereits am Fähranleger. Der NDR drehte für sein Vorabendprogramm einen Film über Ditzum und interviewte uns auf dem Schiff. Am Emsseitenkanal radelten wir nach Emden: nette Innenstadt, wir besuchten das sehr interessante Bunkermuseum. Einkaufen, Luft aufpumpen beim sehr netten Radhändler und weiter ging's zum Campingplatz Knock nördlich von Emden. Die Strecke führte quer durchs Land, meist auf gut ausgebauten Radwegen. Der Camping-platz selbst liegt etwas abseits und ist wunderbar ruhig.
Tag 17: Emden - Bensersiel, 88 km
Los ging's wie fast jeden Tag kurz nach acht. Das erste Ziel war der niedliche weiß-rote Pilsumer Leuchtturm. Kurze Zeit später radelten wir durch das malerische Dorf Greetsiel, wo es selbst am Vormittag schon von vielen Touristen wimmelte. Nach der Abkürzung durch den Leybuchtpolder erreichten wir Norden.Wirklich Highlights konnten wir in der belebten Stadt nicht entdecken. Bei der Mittagspause beim Italiener haben wir wegen der Wettervorhersage Unterkünfte für die nächsten beiden Tage gebucht für Danach ging‘s für ca. 30 km mit heftigem Gegenwind immer am Deich entlang. Bei Hilgenriedersiel überholten wir zwei Mountainbiker, die sich in unseren Windschatten hängten. Bei der Kaffeepause in Neßmersiel kamen wir mit den beiden (Dieter u. Karin) ins Gespräch und stellten fest, das wir das gleiche Ziel hatten. Dieter machte für die restlichen 16 km die Zugmaschine - cool! 17:30 erreichten wir unsere Pension in Bensersiel, am Abend gingen wir dann noch mit Dieter und Karin italienisch essen.