Nach 2013 sind wir im Sommer 2017 zum 2. Mal mit den Rädern durch Dänemark geradelt. Gestartet sind wir in Hamburg,von dort entlang der Elbe bis zur Nordseeküste und entlang der deutschen und dänischen Nordseeküste nach Norden gefahren. Der Plan war, Jütland einmal komplett zu umrunden. Begleitete uns anfangs noch das Wattenmeer, lag später die raue Nordsee immer links von uns. Durch die wunderschöne Landschaft entlang der dänischen Küste ging es für die ersten 11 Tage immer in Richtung Norden. Dabei passierten wir die deutschen und dänischen Nordseeinseln. Als einzige der Inseln haben wir Fanø mit den unglaublich breiten Sandstränden besucht. In dieser Region fuhren wir immer wieder durch eine faszinierende Dünenlandschaft - unglaublich schön! Zwischen dem Meer und dem Ringköping Fjord radelten wir über 30 km auf einer schmalen Landzunge. Später haben wir am Limfjord die Küste verlassen und sind wir ins Landesinnere abgebogen und dem Fjord bis Aggersund gefolgt. Ab da war wieder die Nordseeküste unser Begleiter, bis wir schließlich in Skagen ankamen, wo sich Nord- und Ostsee treffen. Von Skagen führte unsere Route uns entlang der jütländischen Ostseeküste über Arhus und Kolding zurück nach Deutschland. Die Landschaft im Osten Jütlands ist sehr hüglig und der deutschen Ostseeküste sehr ähnlich. Von Flensburg aus radelten wir auf dem Ostseeküstenradweg nach Osten bis Stralsund. Diese Strecke sind wir ab Lübeck im Jahr 2014 schon einmal gefahren und auch dieses Mal hat uns die Route entlang der Ostseeküste wieder begeistert.Die Tracks könnt ihr hier downloaden:
Im Getümmel am Hamburger Hauptbahnhof ging unsere Tour jetzt endlich richtig los.Durch die wunderschöne Speicherstadt und vorbei an Landungsbrücken und Hafen radelten wir zur Elbe. Dem ersten kurzen Schauer folgten noch einige an diesem Tag. Auch der straffe Gegenwind sollte uns den ganzen Tag begleiten. Nach der ersten Pause bei Blankenese war Wedel das nächste Ziel. Ein Anruf beim Campingplatz während der Mittagspause beim Italiener machte uns klar: wegen eines gesperrten Sperrwerkes mussten wir nun doch über Elmshorn fahren. Also sind wir von den 20 km Umweg fast 15 an der stark befahrenen B423 geradelt. Hinter Elmshorn verließen wir endlich die Bundesstraße und kämpften hinterm Deich weiter gegen den Wind. Kurz vor 6 erreichten wir den ruhigen kleinen Campingplatz direkt hinterm Deich bei Kollmar. Neben uns zelteten 2 Holländer, die mit 2 MZ-Motorrädern mit Beiwagen unterwegs waren. So ein Teil habe ich auch mal gefahren
Tag 1, Hamburg - Kollmar, 64 km
entlang der Elbe
Kurz vor 9 starteten wir in Kollmar. Auf der Landstraße mit vielen schmucken Grundstücken und Reetdachhäusern radelten wir bis Brockdorf. Das AKW sieht beeindruckend und eigentlich überhaupt nicht bedrohlich aus. Nach einer Pause im beschaulichen Ortskern von Brockdorf fuhren wir direkt am Deich über das Sperrwerk Stör. Vom Deich hatten ein letzter Blick auf die Kilometer breite Elbe. Mittags erreichten wir Brunsbüttel. Mit der kostenlosen Fähre überquerten den Nord-Ostsee-Kanal. Nach der Mittagspause im Zentrum bestaunten wir die riesige Schleusenkammer der Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals zur Nordsee. Ab Brunsbüttel führte unsere Route mehr landeinwärts auf kleinen Landstraßen oder Wirtschaftswegen. Kaffeepause gab es in Meldorf mit Blick auf den imposanten Dom. Einige Kilometer weiter trafen wir endlich auf dir Nordsee - unser ständiger Begleiter für die nächsten 2 Wochen. Der Campingplatz in Warwerort lag traumhaft ruhig direkt hinter dem Deich.
Tag 2, Kollmar - Warwerort, 84 km
zur Nordseeküste
Tag 3, Warwerort - Husum, 93 km
an der Nordseeküste nach Norden
Gefrühstückt bei strahlend blauen Himmel und danach ging's nach Büsum. Der Ort, von dem die Fähren nach Helgoland ablegen, lag noch völlig verschlafen da. Wenig später radelten wir vor dem Deich und es war sogar Wasser da - ablaufend. Meer, grüner Deich, blauer Himmel und jede Menge Schafe, schöner geht es nicht. Die Stille wurde nur vom Wind und den Seevögeln und Wind unterbrochen. Wenige Kilometer tauchte das riesige Eidersperrwerk auf - beeindruckend! Um eine große Bucht herum radelten wir nach St.Peter-Ording. Die Pfahlbauten am Strand kündigten den Ort schon von weitem an. Mittagessen beim Italiener, wo sonst. Nach einem Wegstück am Deich mit Blick auf den breiten Sandstrand vor dem Seebad führte die Route über Feldwege und kleine Landstraßen landeinwärts über Garding in Richtung Husum. Rastplätze wieder einmal Fehlanzeige. :-(Dank Rückenwind und guter Oberflächen rollte es auf den letzten 15 km nach der Kaffeepause richtig super. Nur mein Hintern wollte nicht mehr mitspielen, ich konnte kaum noch sitzen. Der Campingplatz vor Husum liegt wieder direkt hinter dem Deich und gehört zur Kategorie luxuriös: Wellnessbereich mit Sauna ist im stolzen Preis von 24 € inbegriffen. Vom Deich kann man Husum sehen, die See ist leider 1 km weit weg.
Nach Nebel am Morgen schien beim Start gegen halb 9 wieder die Sonne vom azurblauen Himmel. Schon nach 6 km der erste Stopp in Husum: Marktplatz, Schloss und den dazugehörigen Park haben wir uns angesehen, auch am Hafen haben wir vorbeigeschaut. Ab Husuma ging's fast immer vorm Deich nach Norden. Erste Pause mit Gebäck und Milch in Nordstrand. Bei Kilometer 75 dann endlich Mittagspause in Dagebühl - um 14:30 (!) Die Strecke bis Dagebühl verlief immer an der Küste und war wunderschön, nur etwas lang. Aber das Gute daran war: nur noch 40 km bis zum Ziel :-) Ab Dagebühl sahen wir selten die Nordsee, nur anfangs folgten wir der Küstenlinie, später führte uns die Strecke landeinwärts auf kleinen Sträßchen (und leider selten im Schatten) bis Niebühl. Nach dem Einkauf lagen noch 20 km vor uns. Unser Campingplatz lag kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze. Die letzten Kilometer ziehen sich bei so einer langen Tagesetappe wie Kaugummi, aber kurz nach 6 waren wir endlich am Ziel. Der kleine verschlafene Campingplatz war typisch für Dänemark relativ teuer, aber mit Aufenthaltsraum, Küche usw. super ausgestattet. Erstaunlich: kurz hinter der Grenze verstand man kein Deutsch.
Auf richtigen Stühlen u. einem Tisch haben wir gut gefrühstückt.Beim Start kam der Wind aus Nord - also Gegenwind. Anfangs radelten wir auf Landstraße, danach ging's am Deich auf Schotter weiter. Irgendwann hatten wir genug davon und sind auf wenig frequentierten Hauptstraßen weiter gefahren. Was die Dänen hier teilweise als Radwege anbieten geht gar nicht. Beim Frühstück war uns beim Blick in den Bikeline aufgefallen, dass heute Ribe auf dem Programm stehen sollte - nur leider führte unsere geplante Route nicht über die Stadt. Also sind wir fast 20 km an der ziemlich stark befahrenen N11 gefahren. Aber es hat sich gelohnt: Ribe ist wunderschön, viele alte Häuser und eine imposante Kirche. Die Altstadt hat wirklich Flair. Nach Pasta Bolognese beim Italiener für 13 € (!) lagen noch ca. 35 km bis Fanø vor uns, fast alle hinterm Deich auf Kiesschotter, da freut man sich als Reiseradler doch so richtig. Wenigstens hatten wir Gegenwind ;-)Von Esbjerg, einer Industriestadt mit großem Hafen ging's mit der Fähre nach Fanø. Der Inhaber vom Campingplatz Fam. Feldberg war richtig nett, der Platz selber super und die Zeltwiese fast leer.
Den Strand bei Rindby, für den Fanø berühmt ist, haben wir uns vor der Weiterfahrt am nächsten Morgen angesehen, 700 m breit und 8 km lang - wow! Danach gab es eine Sprinteinlage, um die Fähre noch zu erreichen. Zurück mit der Fähre ging's von Esbjerg immer wieder an stark befahrenen Straßen entlang. Erst in Trap wurde es ruhiger und hügeliger. Nach der Mittagspause im verschlafenen Oksböl mit leckerem Burger lag die Bikeline-Karte total falsch: statt auf schlechter Wegstrecke durch den Wald radelten wir wieder einmal entlang einer Hauptstraße, welche mitten durch einen Truppenübungsplatz führte. Ab Vejers folgte dann mal eine wirklich schöne Strecke: erst durch Kiefernwälder und dann durch eine bizarre Dünenlandschaft, die von einer heideähnlichen Landschaft abgelöst wurde. Kurz vor Henne die nächste Pause an einem wunderschönen Rastplatz mitten im Wald. Hinter Henne mal wieder auf Kiesschotter durch den Wald. Ab Lönnestak durften wir zur Abwechslung wieder einen klasse Radweg entlang einer stillgelegten Bahnlinie nutzen. Richtig interessant wurde es ab Nymindegab: der Radweg führte auf und ab entlang von bewachsenen Dünen mit vereinzelten Bunkern des Atlantikwall der deutschen Wehrmacht. Die vielen kurzen Steigungen waren echt knackig. Ankunft gegen 18 Uhr am Campingplatz am Ringköping Fjord, mittlerweile waren es nur noch 15 °C!
Heute sind wir schon 05:20 Uhr aufgestanden, Regen war im Anmarsch! Zum Glück gibt es in Dänemark meistens Aufenthaltsräume zum Frühstücken und Packen. Los ging's also bei leichtem Regen auf schmalen Landzunge Holmsland Klit, die den Ringköping Fjord vom Meer trennt. Zu Anfang radelten wir wieder auf einem wunderschönen Weg durch die Dünen. Um schneller voran zu kommen, wichen wir für das letzte Stück bis Hvide Sande auf einen super Radweg entlang der Hauptstraße aus. Durch die Hafenstadt Hvide Sande sind wir einfach nur durch geradelt, es gab nichts zu sehen und: der Regen hatte fast aufgehört. Bis Söndervig ging es stets durch die herrliche Dünenlandschaft, kurze Pause mit Blick auf die Nordsee und den schönen breiten Strand beim Leuchtturm Fyrmarken. In dann eine verdiente Söndervig Kaffeepause beim Bäcker. Nach einigen Kilometern auf ruhige Landstraßen bogen wir auf einen schönen Waldweg. Leider folgte danach für ein Schotterfeldweg. Nach der erfolglosen Suche noch etwas Essbarem in Verses Sklit wartete ein fast unfahrbarer Weg durch die Dünen auf uns - Krisensitzung! Der Waldweg danach entschädigte dafür: niedrige vom Wind bearbeitete Kiefern und Sträucher wirkten einzigartig. Auch in Bjerghuse gab es keine Einkehrmöglichkeit, also 6 km Zielsprint auf einem ganz schmalen Inselabschnitt nach Thorsminde. Lohn der Mühe: Super leckere Burger�� Nach dem späten Mittagessen in Thorsminde wartete eine 10 (!) km lange Gerade auf uns. In Fjaltring erreichten wir schließlich das Ende schmalen Landzunge. Schnell noch einkaufen bei Köbmandsgaard und nur noch 5 km bis zum Ziel Die letzten Kilometer fuhren wir direkt an der Steilküste entlang - was für ein Ausblick! Am Leuchtturm Bovbjerg noch eine kurze Pause direkt neben einem Weltkriegsbunker - das Meer wirkt hier ganz anders als weiter südlich - kein Wattenmeer sondern Steilküste und Sandstrand. Der Campingplatz lag super mit Blick auf die See. Die Inhaberin war richtig nett und lustig. Premiere: wir haben das erste mal unterwegs Wäsche gewaschen.
Halb 9 verließen wir den sehr ruhigen Campingplatz und es wurde hügelig, kurz vor Lemvig fast schon bergig. Wir sind nach Osten abgebogen und stießen vor Lemvig auf den Limfjord. Auch bei nicht so guter Sicht ein schöner Anblick. Nach der Pause in der verschlafenen Kleinstadt und ging's weiter, und das gleich mit einer langen 10 %igen Steigung. Durch die hügelige Landschaft am Fjord fuhren wir erst auf einer ruhigen Straße nach Osten, später auf einem Radweg entlang der stark befahrenen N11 bis Strue. Die größere Stadt liegt direkt am Fjord und scheint viel Industrie zu haben. Kaum saßen wir im Restaurant und begann es zu regnen. Die Innenstadt hätte auch in Deutsch-land sein können - nichts besonderes eben. Mit auf und ab folgten wir dem Fjord, mal weiter entfernt und mal ganz nah. Am Campingplatz Limfjord kam dann sogar mal die Sonne heraus. Fazit: ein Tag ohne Highlights, bis auf den wunderschönen Fjord.
Auf Stefanie Vorschlag haben wir dir Route heute geändert: von Lihme nicht nach Norden sondern nach Osten bis Skive und dann auf der geplanten Route noch Løgstør.Bis Skive radelten wir auf super Radwegen, teilweise auf alten Bahntrassen. Vor der Stadt bogen wir nach Norden ab und trafen bei Lyby auf den Skive Fjord - was für ein Anblick! Sehr hüglig ging's weiter bis zur Fähre nach Hvalpsund, leider selten am Ufer. Im Hafen von Hvalpsund Mittagspause am Fähranleger bei steifer Brise. Mehr oder weniger der Küstenlinie folgend ging's weiter nach Norden. Bei Strandby haben die Dänen einen Feldweg mit hüfthohem Gras zum Radweg erklärt - wie krass ist das denn? Später radelten wir ein Stück direkt am Ufer entlang, schlechte Wege aber klasse Landschaft! Zur Abwechslung durften wir dann mal wieder auf einer Hauptstraße radeln. Im skurrilen Krämerladen beim Kloster Vitskol bekamen wir Kaffee und Kuchen. Die netten älteren Inhabern fehlte es an Englischkentnissen, eine Unterhaltung war so leider nicht möglich. Einige Kilometer vor Løgstør dann noch einmal ein Highlight : der 4 km lange Frederik Den Viis Kanal verlief direkt an der See. Die Fahrt am Kanal entlang war einfach ein Traum. Ankunft am ruhigen Campingplatz gegen halb 6.
Nach einer aufregenden Nacht mit 1-stündigem Starkregen starteten wir halb 9. Quer durchs Land fuhren wir überwiegend auf kleinen Landstraßen in Richtung Nordseeküste. Direkt hinter der Brücke über den Aggersund lag wieder ein alter deutscher Bunker. Über Fjerritslev erreichten wir schließlich die Küste. Hier stießen wir wieder auf den Radweg Nr. 1. Der Kiefernwald und die Dünenlandschaft war einfach nur schön. Nach einem kurzen Abstecher an den Strand folgte eine krasse steile Rampe auf Kiesschotter. Dann gerieten wir zum ersten Mal in einen Regenschauer, beim zweiten Mal mitten in den Dünen fehlte dann eine Unterstellmöglichkeit. Nach 10 Minuten war alles vorbei und wir richtig nass. Bis Blokhus wählten wir die Straßen als alternative Strecke, die Hauptroute erwiess sich teilweise als unfahrbar. Im Wald vor Blokhus noch eine neue Erkenntnis: Wanderwege sind in Dänemark manchmal besser befahrbar als Fernradwege. In Blokhus war richtig was los: jede Menge Touristen. Nach der Mittagspause beim Burger ging's weiter bis Gronhoj. Ab hier fuhren wir auf dem breiten Strand bei extremem Rückenwind - supergeil :-) Leider war nach ca. 3,5 km Schluss - der Sand wurde zu locker. Die 100 m zurück waren auf Grund des Windes absolut extrem. Der Weg durch die Dünen war durch Wasserloch versperrt. Also Gepäck runter vom Rad und Räder und Gepäck akrobatisch am Loch vorbei getragen. Kurz vor Lønstrup lag der Leuchtturm von Rubjerg Knude an der Küste, der allmählich von hohen Dünen verschluckt wird. Eigentlich wollten wir zum Leuchtturm fahren, leider war der Wind so stark, dass wir uns durch einen Sandsturm hätten kämpfen müssen. Immerhin konnten wir wenig später die riesige Düne und den Leuchtturm aus der Ferne sehen.Über Landstraßen und Waldwege erreichten wir ziemlich abgekämpft nach 101 km endlich den Campingplatz in Lønstrup, der Empfang dort hätte freundlicher nicht sein können.
Nach der Mittagspause in Tverstedt radelten wir auf super schöne Strecke durch den Wald bis zur riesigen Wanderdüne Rabjerg Mile - so viel Sand auf einem Haufen - echt krass. Bei Hulsig sahen wir zum ersten Mal auf dieser Tour die Ostsee. Kurz vor Sagen sind wir zur im Sand versunkenen Kirche "Den Tilsanden Kirke" abgebogen, nur der Kirchturm schaut noch aus dem Sand heraus. Wenig später erreichten wir Skagen, eine nette Kleinstadt mit gemütlicher Atmosphäre. Das leckere dänische Eis kostete doch tatsächlich 4 €. Von Skagen fuhren wir an den nördlichsten Punkt Dänemarks. Das Aufeinandertreffen von Nord- und Ostsee sah phantastisch aus. Die unterschiedlichen Farben des Wassers waren gut zu erkennen. Gegen 17:30 hatten wir uns die letzten 2 km gegen den unglaublich starken Wind zurück zum Campingplatz in Skagen gekämpft.
Das Motto dieses Tages sollte lauten: Geraden ohne Ende. Gestern noch extremer Westwind und über Nacht hat der Wind auf Nord gedreht, wieder Rückenwind - wie geil ist das denn Weniger geil war die Strecke bis Frederikshavn: bis Hulsig und noch ein paar Kilometer weiter war es noch schön: abseits der Straße durch Wälder oder Dünen. Der restlichen 35 (!) km allerdings fuhren wir neben der stark befahrenen N40, einzig positives: es existierte ein separater Radweg. In Frederikshavn haben wir uns das schöne alte Viertel Fyskerlinken mit seinen kleinen Häuschen angeschaut. Mittagessen gab es in der Fußgängerzone. Insgesamt war die Stadt, für die wir extra Zeit eingeplant hatten, ein Enttäuschung: keine Altstadt und den Hafen konnte man ebenfalls nicht besichtigen. Schon gegen halb 2 erreichten wir Saeby, unser eigentliches Tagesziel. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage für den nächsten Tag haben wir noch 25 km dran gehängt und sind bis Asa gefahren. So sollten sind es im Regen(?) 25 km weniger sein.
Das war wieder einmal ein sehr schöner ruhiger Campingplatz, sogar mit Pool. Leider war es zu kalt zum Baden. Kurz nach 8 ging's weiter nach Hals. Schöne Strecke auf kleinen Sträßchen und klasse Radwegen. In Hals sind wir durch einen typisch dänischen Trödelmarkt gerollt, die Dänen verkaufen da fast alles, was man sich vorstellen kann. Kurze Pause beim Meny (so wie unser Rewe) und danach sind wir mit der Fähre über den Lankerak übergesetzt und auf einer endlosen Gerade bis Dokketal geradelt. Hier bog die Ostküstenroute noch Westen ab und dann wurde es heftig: es erwartete uns für 5 km eine Kiesschotterpiste mit großen teils scharfkantigen Steinen. Mittendrin dann unsere erste Reifenpanne seit 3 Jahren :-( Nach ein paar Kilometern Landstraßen durch eine schöne hügelige Landschaft war anschließend für 15 km Genießen angesagt: auf einer ehemaligen Bahntrasse fuhren wir völlig entspannt bis Hadsund. Nach der späten Mittagspause mit Burger und Pommes trennten uns nur noch 30 km vom Ziel. Auf der Brücke über den Mariager Fjord wurde es ziemlich kühl, wenig später begann es leicht zu regnen. Es folgten 18 km durch eine schöne aber sehr hügelige Landschaft mit mittlerweile kräftigem Gegenwind. Halb 6 erreichten wir den sehr ruhigen Campingplatz im Dörfchen Udbyhoi Vasehuse am Eingang des Randersfjordes. Heute waren wir doch tatsächlich nicht die einzigen Reiseradler auf dem Platz: im Gespräch mit einem Engländer, der die Nordseeküste bis Holland fahren wollte, konnte ich mit meinem holprigen Englisch "glänzen".
Heute war das Wetter mal richtig unser Thema: ab 04:30 regnete es ununterbrochen, teilweise richtig stark. Zum Glück haben die dänischen Campingplätze Aufenthaltsräume, so dass wir erst einmal im Trockenen frühstücken konnten. Kurz nach 9 ließ der Regen endlich nach, also Zelt eingepackt und ab zur Fähre über den Randersfjord. Kurze Zeit später hörte der Regen ganz auf. Die Route führte uns heute durchs Landes-innere nach Aarhus. Die verregnete Landschaft war sehr sehr hügelig, ab und zu schon bergig. Zu sehen war außer Landschaft nicht viel :-( Mittagspause in der Kleinstadt Hornslet, wie fast immer mit super leckerem Burger.Wenige Kilometer weiter bogen wir wieder auf den Ostseeküstenradweg ab und dir "Freude" war groß: ein 2, 5 km langer matschiger Feldweg lag vor uns. Die restliche Strecke bis Aarhus verlief häufig in Küstennähe und auf den gut ausgebauten Radwegen kamen wir zügig voran. Aarhus hat uns überrascht: eine große quirlige Stadt mit alt und neu nebeneinander. Alles überragt durch den mächtigen Dom aus roten Ziegeln. Es ab viele Läden und jede Menge Menschen - erinnerte uns etwas an Kopenhagen oder Amsterdam. Die letzten 7 km bis Skaede führten erst an einer stark befahrenen Ausfallstraße an der Küste entlang, dann wurde es nochmal hügelig. Am Campingplatz hatten wir Glück: eine Hütte war noch frei, denn nach dem Dauerregen der letzten Nacht und der Wettervorhersage war unsere Motivation zum Zelten eher gering. ;-)
Die gegenüber unserer Planung verlängerten letzten Tagesetappen zahlten sich heute aus: bei Dauerregen den am Tag nur etwas über 60 km fahren zu müssen, war super. Gleich die ersten 8 km im Regen verlangten uns einiges ab. Bis Ajstrup Strand mühten wir uns mit einem hügeligen Schotterweg ab. Da der Weg nah der Küstenlinie folgte, hatten wir ab und zu Sicht auf die verregnete Ostsee sowie die Halbinsel Helgenaes und die Insel Samsö. Danach verlief die Route recht unspektakulär im Landesinneren. Einzige Abwechslung und gleichzeitige Konstante: die stetige Abfolge von kräftigen Steigungen und rasanten Abfahrten. Generell ist die Ostküste Jütlands sehr hügelig, häufig schon leicht bergig. In Hov gelangten wir wieder an die Küste. Leider wirkte der Ort sehr trostlos - eher selten für dänische Küstenorte. Dem auf und ab der Landstraßen folgend erreichten wir Gylling: eine baufällige Holländerwindmühle, keine Einkehrmöglichkeit aber immerhin ein Dagli Brugsen, der uns vor dem Verhungern bewahrte. Frisch gestärkt strampeln wir auf kleinen Sträßchen bis Soevind. Hier sind wir einem aufgeweichten Schotterweg bis Haldrup auf dem Randstreifen der N451 ausgewichen. Für kurze Strecken kann man das in Dänemark durchaus tun: gute Oberfläche und im Vergleich zu Deutschland relativ wenig Verkehr .Der "Radweg" von Haldrup bis zum Campingplatz Husodde war dann wieder einer von der Kategorie "ein aufgestelltes Radrouten-Schild macht aus jedem Feld/Waldweg einen Radweg" Nach ein paar Tagen Regen steigt der "Spaß" auf solchen Wegen noch einmal. Schon kurz vor 15 Uhr Ankunft auf dem Campingplatz direkt am Meer. Die reservierte Hütte bezogen, Räder und Taschen abgewaschen (leider vergessen, vorher ein Foto zu machen), Wäsche gewaschen und: gechillt
Radreise durch Jütland und entlang der deutschen Ostseeküste
faszination-radfahren.de
2.300 km in 26 Tagen: Radreise von Hamburg durch Jütland und entlang der deutschen Ostseeküste bis Stralsund im Sommer 2017, Teil 1
Nach 2013 sind wir im Sommer 2017 zum 2. Mal mit den Rädern durch Dänemark geradelt. Gestartet sind wir in Hamburg,von dort entlang der Elbe bis zur Nordseeküste und entlang der deutschen und dänischen Nordseeküste nach Norden gefahren. Der Plan war, Jütland einmal komplett zu umrunden. Begleitete uns anfangs noch das Wattenmeer, lag später die raue Nordsee immer links von uns. Durch die wunderschöne Landschaft entlang der dänischen Küste ging es für die ersten 11 Tage immer in Richtung Norden. Dabei passierten wir die deutschen und dänischen Nordseeinseln. Als einzige der Inseln haben wir Fanø mit den unglaublich breiten Sandstränden besucht. In dieser Region fuhren wir immer wieder durch eine faszinierende Dünenlandschaft - unglaublich schön! Zwischen dem Meer und dem Ringköping Fjord radelten wir über 30 km auf einer schmalen Landzunge. Später haben wir am Limfjord die Küste verlassen und sind wir ins Landesinnere abgebogen und dem Fjord bis Aggersund gefolgt. Ab da war wieder die Nordseeküste unser Begleiter, bis wir schließlich in Skagen ankamen, wo sich Nord- und Ostsee treffen. Von Skagen führte unsere Route uns entlang der jütländischen Ostseeküste über Arhus und Kolding zurück nach Deutschland. Die Landschaft im Osten Jütlands ist sehr hüglig und der deutschen Ostseeküste sehr ähnlich. Von Flensburg aus radelten wir auf dem Ostseeküstenradweg nach Osten bis Stralsund. Diese Strecke sind wir ab Lübeck im Jahr 2014 schon einmal gefahren und auch dieses Mal hat uns die Route entlang der Ostseeküste wieder begeistert.Die Tracks könnt ihr hier downloaden:
Im Getümmel am Hamburger Hauptbahnhof ging unsere Tour jetzt endlich richtig los.Durch die wunderschöne Speicherstadt und vorbei an Landungsbrücken und Hafen radelten wir zur Elbe. Dem ersten kurzen Schauer folgten noch einige an diesem Tag. Auch der straffe Gegenwind sollte uns den ganzen Tag begleiten. Nach der ersten Pause bei Blankenese war Wedel das nächste Ziel. Ein Anruf beim Campingplatz während der Mittagspause beim Italiener machte uns klar: wegen eines gesperrten Sperrwerkes mussten wir nun doch über Elmshorn fahren. Also sind wir von den 20 km Umweg fast 15 an der stark befahrenen B423 geradelt. Hinter Elmshorn verließen wir endlich die Bundesstraße und kämpften hinterm Deich weiter gegen den Wind. Kurz vor 6 erreichten wir den ruhigen kleinen Campingplatz direkt hinterm Deich bei Kollmar. Neben uns zelteten 2 Holländer, die mit 2 MZ-Motorrädern mit Beiwagen unterwegs waren. So ein Teil habe ich auch mal gefahren
Tag 1, Hamburg - Kollmar, 64 km
entlang der Elbe
Kurz vor 9 starteten wir in Kollmar. Auf der Landstraße mit vielen schmucken Grundstücken und Reetdachhäusern radelten wir bis Brockdorf. Das AKW sieht beeindruckend und eigentlich überhaupt nicht bedrohlich aus. Nach einer Pause im beschaulichen Ortskern von Brockdorf fuhren wir direkt am Deich über das Sperrwerk Stör. Vom Deich hatten ein letzter Blick auf die Kilometer breite Elbe. Mittags erreichten wir Brunsbüttel. Mit der kostenlosen Fähre überquerten den Nord-Ostsee-Kanal. Nach der Mittagspause im Zentrum bestaunten wir die riesige Schleusenkammer der Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals zur Nordsee. Ab Brunsbüttel führte unsere Route mehr landeinwärts auf kleinen Landstraßen oder Wirtschaftswegen. Kaffeepause gab es in Meldorf mit Blick auf den imposanten Dom. Einige Kilometer weiter trafen wir endlich auf dir Nordsee - unser ständiger Begleiter für die nächsten 2 Wochen. Der Campingplatz in Warwerort lag traumhaft ruhig direkt hinter dem Deich.
Tag 2, Kollmar - Warwerort, 84 km
zur Nordseeküste
Tag 3, Warwerort - Husum, 93 km
an der Nordseeküste nach Norden
Gefrühstückt bei strahlend blauen Himmel und danach ging's nach Büsum. Der Ort, von dem die Fähren nach Helgoland ablegen, lag noch völlig verschlafen da. Wenig später radelten wir vor dem Deich und es war sogar Wasser da - ablaufend. Meer, grüner Deich, blauer Himmel und jede Menge Schafe, schöner geht es nicht. Die Stille wurde nur vom Wind und den Seevögeln und Wind unterbrochen. Wenige Kilometer tauchte das riesige Eidersperrwerk auf - beeindruckend! Um eine große Bucht herum radelten wir nach St.Peter-Ording. Die Pfahlbauten am Strand kündigten den Ort schon von weitem an. Mittagessen beim Italiener, wo sonst. Nach einem Wegstück am Deich mit Blick auf den breiten Sandstrand vor dem Seebad führte die Route über Feldwege und kleine Landstraßen landeinwärts über Garding in Richtung Husum. Rastplätze wieder einmal Fehlanzeige. :-(Dank Rückenwind und guter Oberflächen rollte es auf den letzten 15 km nach der Kaffeepause richtig super. Nur mein Hintern wollte nicht mehr mitspielen, ich konnte kaum noch sitzen. Der Campingplatz vor Husum liegt wieder direkt hinter dem Deich und gehört zur Kategorie luxuriös: Wellnessbereich mit Sauna ist im stolzen Preis von 24 € inbegriffen. Vom Deich kann man Husum sehen, die See ist leider 1 km weit weg.
Nach Nebel am Morgen schien beim Start gegen halb 9 wieder die Sonne vom azurblauen Himmel. Schon nach 6 km der erste Stopp in Husum: Marktplatz, Schloss und den dazugehörigen Park haben wir uns angesehen, auch am Hafen haben wir vorbeigeschaut. Ab Husuma ging's fast immer vorm Deich nach Norden. Erste Pause mit Gebäck und Milch in Nordstrand. Bei Kilometer 75 dann endlich Mittagspause in Dagebühl - um 14:30 (!) Die Strecke bis Dagebühl verlief immer an der Küste und war wunderschön, nur etwas lang. Aber das Gute daran war: nur noch 40 km bis zum Ziel :-) Ab Dagebühl sahen wir selten die Nordsee, nur anfangs folgten wir der Küstenlinie, später führte uns die Strecke landeinwärts auf kleinen Sträßchen (und leider selten im Schatten) bis Niebühl. Nach dem Einkauf lagen noch 20 km vor uns. Unser Campingplatz lag kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze. Die letzten Kilometer ziehen sich bei so einer langen Tagesetappe wie Kaugummi, aber kurz nach 6 waren wir endlich am Ziel. Der kleine verschlafene Campingplatz war typisch für Dänemark relativ teuer, aber mit Aufenthaltsraum, Küche usw. super ausgestattet. Erstaunlich: kurz hinter der Grenze verstand man kein Deutsch.
Auf richtigen Stühlen u. einem Tisch haben wir gut gefrühstückt.Beim Start kam der Wind aus Nord - also Gegenwind. Anfangs radelten wir auf Landstraße, danach ging's am Deich auf Schotter weiter. Irgendwann hatten wir genug davon und sind auf wenig frequentierten Hauptstraßen weiter gefahren. Was die Dänen hier teilweise als Radwege anbieten geht gar nicht. Beim Frühstück war uns beim Blick in den Bikeline aufgefallen, dass heute Ribe auf dem Programm stehen sollte - nur leider führte unsere geplante Route nicht über die Stadt. Also sind wir fast 20 km an der ziemlich stark befahrenen N11 gefahren. Aber es hat sich gelohnt: Ribe ist wunderschön, viele alte Häuser und eine imposante Kirche. Die Altstadt hat wirklich Flair. Nach Pasta Bolognese beim Italiener für 13 € (!) lagen noch ca. 35 km bis Fanø vor uns, fast alle hinterm Deich auf Kiesschotter, da freut man sich als Reiseradler doch so richtig. Wenigstens hatten wir Gegenwind ;-)Von Esbjerg, einer Industriestadt mit großem Hafen ging's mit der Fähre nach Fanø. Der Inhaber vom Campingplatz Fam. Feldberg war richtig nett, der Platz selber super und die Zeltwiese fast leer.
Den Strand bei Rindby, für den Fanø berühmt ist, haben wir uns vor der Weiterfahrt am nächsten Morgen angesehen, 700 m breit und 8 km lang - wow! Danach gab es eine Sprinteinlage, um die Fähre noch zu erreichen. Zurück mit der Fähre ging's von Esbjerg immer wieder an stark befahrenen Straßen entlang. Erst in Trap wurde es ruhiger und hügeliger. Nach der Mittagspause im verschlafenen Oksböl mit leckerem Burger lag die Bikeline-Karte total falsch: statt auf schlechter Wegstrecke durch den Wald radelten wir wieder einmal entlang einer Hauptstraße, welche mitten durch einen Truppenübungsplatz führte. Ab Vejers folgte dann mal eine wirklich schöne Strecke: erst durch Kiefernwälder und dann durch eine bizarre Dünenlandschaft, die von einer heideähnlichen Landschaft abgelöst wurde. Kurz vor Henne die nächste Pause an einem wunderschönen Rastplatz mitten im Wald. Hinter Henne mal wieder auf Kiesschotter durch den Wald. Ab Lönnestak durften wir zur Abwechslung wieder einen klasse Radweg entlang einer stillgelegten Bahnlinie nutzen. Richtig interessant wurde es ab Nymindegab: der Radweg führte auf und ab entlang von bewachsenen Dünen mit vereinzelten Bunkern des Atlantikwall der deutschen Wehrmacht. Die vielen kurzen Steigungen waren echt knackig. Ankunft gegen 18 Uhr am Campingplatz am Ringköping Fjord, mittlerweile waren es nur noch 15 °C!
Heute sind wir schon 05:20 Uhr aufgestanden, Regen war im Anmarsch! Zum Glück gibt es in Dänemark meistens Aufenthaltsräume zum Frühstücken und Packen. Los ging's also bei leichtem Regen auf schmalen Landzunge Holmsland Klit, die den Ringköping Fjord vom Meer trennt. Zu Anfang radelten wir wieder auf einem wunderschönen Weg durch die Dünen. Um schneller voran zu kommen, wichen wir für das letzte Stück bis Hvide Sande auf einen super Radweg entlang der Hauptstraße aus. Durch die Hafenstadt Hvide Sande sind wir einfach nur durch geradelt, es gab nichts zu sehen und: der Regen hatte fast aufgehört. Bis Söndervig ging es stets durch die herrliche Dünenlandschaft, kurze Pause mit Blick auf die Nordsee und den schönen breiten Strand beim Leuchtturm Fyrmarken. In dann eine verdiente Söndervig Kaffeepause beim Bäcker. Nach einigen Kilometern auf ruhige Landstraßen bogen wir auf einen schönen Waldweg. Leider folgte danach für ein Schotterfeldweg. Nach der erfolglosen Suche noch etwas Essbarem in Verses Sklit wartete ein fast unfahrbarer Weg durch die Dünen auf uns - Krisensitzung! Der Waldweg danach entschädigte dafür: niedrige vom Wind bearbeitete Kiefern und Sträucher wirkten einzigartig. Auch in Bjerghuse gab es keine Einkehrmöglichkeit, also 6 km Zielsprint auf einem ganz schmalen Inselabschnitt nach Thorsminde. Lohn der Mühe: Super leckere Burger�� Nach dem späten Mittagessen in Thorsminde wartete eine 10 (!) km lange Gerade auf uns. In Fjaltring erreichten wir schließlich das Ende schmalen Landzunge. Schnell noch einkaufen bei Köbmandsgaard und nur noch 5 km bis zum Ziel Die letzten Kilometer fuhren wir direkt an der Steilküste entlang - was für ein Ausblick! Am Leuchtturm Bovbjerg noch eine kurze Pause direkt neben einem Weltkriegsbunker - das Meer wirkt hier ganz anders als weiter südlich - kein Wattenmeer sondern Steilküste und Sandstrand. Der Campingplatz lag super mit Blick auf die See. Die Inhaberin war richtig nett und lustig. Premiere: wir haben das erste mal unterwegs Wäsche gewaschen.
Halb 9 verließen wir den sehr ruhigen Campingplatz und es wurde hügelig, kurz vor Lemvig fast schon bergig. Wir sind nach Osten abgebogen und stießen vor Lemvig auf den Limfjord. Auch bei nicht so guter Sicht ein schöner Anblick. Nach der Pause in der verschlafenen Kleinstadt und ging's weiter, und das gleich mit einer langen 10 %igen Steigung. Durch die hügelige Landschaft am Fjord fuhren wir erst auf einer ruhigen Straße nach Osten, später auf einem Radweg entlang der stark befahrenen N11 bis Strue. Die größere Stadt liegt direkt am Fjord und scheint viel Industrie zu haben. Kaum saßen wir im Restaurant und begann es zu regnen. Die Innenstadt hätte auch in Deutsch-land sein können - nichts besonderes eben. Mit auf und ab folgten wir dem Fjord, mal weiter entfernt und mal ganz nah. Am Campingplatz Limfjord kam dann sogar mal die Sonne heraus. Fazit: ein Tag ohne Highlights, bis auf den wunderschönen Fjord.
Auf Stefanie Vorschlag haben wir dir Route heute geändert: von Lihme nicht nach Norden sondern nach Osten bis Skive und dann auf der geplanten Route noch Løgstør.Bis Skive radelten wir auf super Radwegen, teilweise auf alten Bahntrassen. Vor der Stadt bogen wir nach Norden ab und trafen bei Lyby auf den Skive Fjord - was für ein Anblick! Sehr hüglig ging's weiter bis zur Fähre nach Hvalpsund, leider selten am Ufer. Im Hafen von Hvalpsund Mittagspause am Fähranleger bei steifer Brise. Mehr oder weniger der Küstenlinie folgend ging's weiter nach Norden. Bei Strandby haben die Dänen einen Feldweg mit hüfthohem Gras zum Radweg erklärt - wie krass ist das denn? Später radelten wir ein Stück direkt am Ufer entlang, schlechte Wege aber klasse Landschaft! Zur Abwechslung durften wir dann mal wieder auf einer Hauptstraße radeln. Im skurrilen Krämerladen beim Kloster Vitskol bekamen wir Kaffee und Kuchen. Die netten älteren Inhabern fehlte es an Englischkentnissen, eine Unterhaltung war so leider nicht möglich. Einige Kilometer vor Løgstør dann noch einmal ein Highlight : der 4 km lange Frederik Den Viis Kanal verlief direkt an der See. Die Fahrt am Kanal entlang war einfach ein Traum. Ankunft am ruhigen Campingplatz gegen halb 6.
Nach einer aufregenden Nacht mit 1-stündigem Starkregen starteten wir halb 9. Quer durchs Land fuhren wir überwiegend auf kleinen Landstraßen in Richtung Nordseeküste. Direkt hinter der Brücke über den Aggersund lag wieder ein alter deutscher Bunker. Über Fjerritslev erreichten wir schließlich die Küste. Hier stießen wir wieder auf den Radweg Nr. 1. Der Kiefernwald und die Dünenlandschaft war einfach nur schön. Nach einem kurzen Abstecher an den Strand folgte eine krasse steile Rampe auf Kiesschotter. Dann gerieten wir zum ersten Mal in einen Regenschauer, beim zweiten Mal mitten in den Dünen fehlte dann eine Unterstellmöglichkeit. Nach 10 Minuten war alles vorbei und wir richtig nass. Bis Blokhus wählten wir die Straßen als alternative Strecke, die Hauptroute erwiess sich teilweise als unfahrbar. Im Wald vor Blokhus noch eine neue Erkenntnis: Wanderwege sind in Dänemark manchmal besser befahrbar als Fernradwege. In Blokhus war richtig was los: jede Menge Touristen. Nach der Mittagspause beim Burger ging's weiter bis Gronhoj. Ab hier fuhren wir auf dem breiten Strand bei extremem Rückenwind - supergeil :-) Leider war nach ca. 3,5 km Schluss - der Sand wurde zu locker. Die 100 m zurück waren auf Grund des Windes absolut extrem. Der Weg durch die Dünen war durch Wasserloch versperrt. Also Gepäck runter vom Rad und Räder und Gepäck akrobatisch am Loch vorbei getragen. Kurz vor Lønstrup lag der Leuchtturm von Rubjerg Knude an der Küste, der allmählich von hohen Dünen verschluckt wird. Eigentlich wollten wir zum Leuchtturm fahren, leider war der Wind so stark, dass wir uns durch einen Sandsturm hätten kämpfen müssen. Immerhin konnten wir wenig später die riesige Düne und den Leuchtturm aus der Ferne sehen.Über Landstraßen und Waldwege erreichten wir ziemlich abgekämpft nach 101 km endlich den Campingplatz in Lønstrup, der Empfang dort hätte freundlicher nicht sein können.
Nach der Mittagspause in Tverstedt radelten wir auf super schöne Strecke durch den Wald bis zur riesigen Wanderdüne Rabjerg Mile - so viel Sand auf einem Haufen - echt krass. Bei Hulsig sahen wir zum ersten Mal auf dieser Tour die Ostsee. Kurz vor Sagen sind wir zur im Sand versunkenen Kirche "Den Tilsanden Kirke" abgebogen, nur der Kirchturm schaut noch aus dem Sand heraus. Wenig später erreichten wir Skagen, eine nette Kleinstadt mit gemütlicher Atmosphäre. Das leckere dänische Eis kostete doch tatsächlich 4 €. Von Skagen fuhren wir an den nördlichsten Punkt Dänemarks. Das Aufeinandertreffen von Nord- und Ostsee sah phantastisch aus. Die unterschiedlichen Farben des Wassers waren gut zu erkennen. Gegen 17:30 hatten wir uns die letzten 2 km gegen den unglaublich starken Wind zurück zum Campingplatz in Skagen gekämpft.
Das Motto dieses Tages sollte lauten: Geraden ohne Ende. Gestern noch extremer Westwind und über Nacht hat der Wind auf Nord gedreht, wieder Rückenwind - wie geil ist das denn Weniger geil war die Strecke bis Frederikshavn: bis Hulsig und noch ein paar Kilometer weiter war es noch schön: abseits der Straße durch Wälder oder Dünen. Der restlichen 35 (!) km allerdings fuhren wir neben der stark befahrenen N40, einzig positives: es existierte ein separater Radweg. In Frederikshavn haben wir uns das schöne alte Viertel Fyskerlinken mit seinen kleinen Häuschen angeschaut. Mittagessen gab es in der Fußgängerzone. Insgesamt war die Stadt, für die wir extra Zeit eingeplant hatten, ein Enttäuschung: keine Altstadt und den Hafen konnte man ebenfalls nicht besichtigen. Schon gegen halb 2 erreichten wir Saeby, unser eigentliches Tagesziel. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage für den nächsten Tag haben wir noch 25 km dran gehängt und sind bis Asa gefahren. So sollten sind es im Regen(?) 25 km weniger sein.
Das war wieder einmal ein sehr schöner ruhiger Campingplatz, sogar mit Pool. Leider war es zu kalt zum Baden. Kurz nach 8 ging's weiter nach Hals. Schöne Strecke auf kleinen Sträßchen und klasse Radwegen. In Hals sind wir durch einen typisch dänischen Trödelmarkt gerollt, die Dänen verkaufen da fast alles, was man sich vorstellen kann. Kurze Pause beim Meny (so wie unser Rewe) und danach sind wir mit der Fähre über den Lankerak übergesetzt und auf einer endlosen Gerade bis Dokketal geradelt. Hier bog die Ostküstenroute noch Westen ab und dann wurde es heftig: es erwartete uns für 5 km eine Kiesschotterpiste mit großen teils scharfkantigen Steinen. Mittendrin dann unsere erste Reifenpanne seit 3 Jahren :-( Nach ein paar Kilometern Landstraßen durch eine schöne hügelige Landschaft war anschließend für 15 km Genießen angesagt: auf einer ehemaligen Bahntrasse fuhren wir völlig entspannt bis Hadsund. Nach der späten Mittagspause mit Burger und Pommes trennten uns nur noch 30 km vom Ziel. Auf der Brücke über den Mariager Fjord wurde es ziemlich kühl, wenig später begann es leicht zu regnen. Es folgten 18 km durch eine schöne aber sehr hügelige Landschaft mit mittlerweile kräftigem Gegenwind. Halb 6 erreichten wir den sehr ruhigen Campingplatz im Dörfchen Udbyhoi Vasehuse am Eingang des Randersfjordes. Heute waren wir doch tatsächlich nicht die einzigen Reiseradler auf dem Platz: im Gespräch mit einem Engländer, der die Nordseeküste bis Holland fahren wollte, konnte ich mit meinem holprigen Englisch "glänzen".
Heute war das Wetter mal richtig unser Thema: ab 04:30 regnete es ununterbrochen, teilweise richtig stark. Zum Glück haben die dänischen Campingplätze Aufenthaltsräume, so dass wir erst einmal im Trockenen frühstücken konnten. Kurz nach 9 ließ der Regen endlich nach, also Zelt eingepackt und ab zur Fähre über den Randersfjord. Kurze Zeit später hörte der Regen ganz auf. Die Route führte uns heute durchs Landes-innere nach Aarhus. Die verregnete Landschaft war sehr sehr hügelig, ab und zu schon bergig. Zu sehen war außer Landschaft nicht viel :-( Mittagspause in der Kleinstadt Hornslet, wie fast immer mit super leckerem Burger.Wenige Kilometer weiter bogen wir wieder auf den Ostseeküstenradweg ab und dir "Freude" war groß: ein 2, 5 km langer matschiger Feldweg lag vor uns. Die restliche Strecke bis Aarhus verlief häufig in Küstennähe und auf den gut ausgebauten Radwegen kamen wir zügig voran. Aarhus hat uns überrascht: eine große quirlige Stadt mit alt und neu nebeneinander. Alles überragt durch den mächtigen Dom aus roten Ziegeln. Es ab viele Läden und jede Menge Menschen - erinnerte uns etwas an Kopenhagen oder Amsterdam. Die letzten 7 km bis Skaede führten erst an einer stark befahrenen Ausfallstraße an der Küste entlang, dann wurde es nochmal hügelig. Am Campingplatz hatten wir Glück: eine Hütte war noch frei, denn nach dem Dauerregen der letzten Nacht und der Wettervorhersage war unsere Motivation zum Zelten eher gering. ;-)
Die gegenüber unserer Planung verlängerten letzten Tagesetappen zahlten sich heute aus: bei Dauerregen den am Tag nur etwas über 60 km fahren zu müssen, war super. Gleich die ersten 8 km im Regen verlangten uns einiges ab. Bis Ajstrup Strand mühten wir uns mit einem hügeligen Schotterweg ab. Da der Weg nah der Küstenlinie folgte, hatten wir ab und zu Sicht auf die verregnete Ostsee sowie die Halbinsel Helgenaes und die Insel Samsö. Danach verlief die Route recht unspektakulär im Landesinneren. Einzige Abwechslung und gleichzeitige Konstante: die stetige Abfolge von kräftigen Steigungen und rasanten Abfahrten. Generell ist die Ostküste Jütlands sehr hügelig, häufig schon leicht bergig. In Hov gelangten wir wieder an die Küste. Leider wirkte der Ort sehr trostlos - eher selten für dänische Küstenorte. Dem auf und ab der Landstraßen folgend erreichten wir Gylling: eine baufällige Holländerwindmühle, keine Einkehrmöglichkeit aber immerhin ein Dagli Brugsen, der uns vor dem Verhungern bewahrte. Frisch gestärkt strampeln wir auf kleinen Sträßchen bis Soevind. Hier sind wir einem aufgeweichten Schotterweg bis Haldrup auf dem Randstreifen der N451 ausgewichen. Für kurze Strecken kann man das in Dänemark durchaus tun: gute Oberfläche und im Vergleich zu Deutschland relativ wenig Verkehr .Der "Radweg" von Haldrup bis zum Campingplatz Husodde war dann wieder einer von der Kategorie "ein aufgestelltes Radrouten-Schild macht aus jedem Feld/Waldweg einen Radweg" Nach ein paar Tagen Regen steigt der "Spaß" auf solchen Wegen noch einmal. Schon kurz vor 15 Uhr Ankunft auf dem Campingplatz direkt am Meer. Die reservierte Hütte bezogen, Räder und Taschen abgewaschen (leider vergessen, vorher ein Foto zu machen), Wäsche gewaschen und: gechillt
faszination-radfahren.de
2.300 km in 26 Tagen: Radreise von Hamburg durch Jütland und entlang der deutschen Ostseeküste bis Stralsund im Sommer 2017, Teil 1