Der Harzrundweg – das bedeutet einmal um das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands - den Harz herum radeln. Für die 460 km und fast 8.000 Höhenmeter hatten wir uns 8 Tage Zeit genommen. Die offizielle Streckenlänge beträgt nur 310 km, durch die Anfahrt aus der Nähe von Sondershausen und den geplanten Abstecher über den Brocken ist es etwas mehr geworden ;-) Wir sind die Tour entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren, auch weil der Anstieg zum Brocken aus Schierke auf der Brockenstraße wesentliche einfacher zu fahren ist, als auf dem fast unfahrbahren, extrem steilen Plattenweg von der Eckertalsperre zum Gipfel. Das Profil der Tour würde ich als hüglig bis bergig bezeichnen, gelegentlich sind auch sehr steile Anstiege zu bezwingen. Die Ausschilderung des Harzrundweges ist häufig miserabel, ohne Navi würde ich die Tour nicht fahren. Für die Mühen wird man aber immer wieder durch eine wunderbare Landschaft und einige wirklich sehenswerte Städte entschädigt.Die Tracks könnt ihr hier downloaden:
Nach dem Start bei Freunden in Großberndten ging‘s auf einem gut fahrbaren Feldweg bis nach Hainrode. Nach der steilen Abfahrt hinunter ins Dorf hatten wir einen super Blick auf den Harz und konnten in der Ferne sogar den Brocken entdecken.Auf ruhigen Nebenstraßen radelten wir nach Norden. Hinter Wolkramshausen haben wir uns verfahren, statt der L1036 zu folgen, sind wir auf einem Plattenweg in Richtung Hain gefahren. Noch vor dem Dorf mussten wir allerdings wieder in nördliche Richtung abbiegen und jetzt wurde der Feldweg bis Werther eigentlich unfahrbar :-( An Werther vorbei sind wir über einen extrem steilen Anstieg auf Nordhausen zugeradelt. Die hübsche kleine Altstadt von Nordhausen hat uns angenehm überrascht. Nach der Mittagspause ging‘s entlang der B4 nach Krimmderode, hier zweigte unsere Route in ein schönes Tal nach Rüdigsdorf ab. Der dortige steile Anstieg war wohl zu viel für mein Rad ;-) Der Umwerfer ließ sich nicht mehr schalten. 30 Minuten später war das Ganze mit etwas Improvisationsgeschick wieder funktionsfähig und der Harz konnte kommen :-) Im sehr beschaulichen Luftkurort Neustadt/ Harz stießen wir endlich auf den Harzrundweg. Danach ging‘s bergauf und bergab, mal auf einem kurzen Stück Radweg, meist aber auf Nebenstraßen durch eine wunderschöne hüglig bis bergige Landschaft bis nach Rottleberode. Hier bogen wir vom Harzrundweg ab, da wir uns Stolberg ansehen wollten und unsere erste Unterkunft dort gebucht hatten. Im schönen Tal der Thyra schlängelt sich die Landstraße stetig bergauf bis nach Stolberg. Der Ort ist ein hübsches kleines Fachwerkstädtchen. Das Schloss hoch über dem Ort haben wir ebenso besichtigt wie die schöne Altstadt.
460 km und fast 8.000 Höhenmeter auf dem Harzrundweg in 8 Tagen im Mai 2014
Radreise auf dem Harzrundweg
faszination-radfahren.de
Tag 2: Stolberg - Wippra, 59 km
Von Stolberg radelten wir am Morgen im Tal der Thyra zurück nach Rottleberode und zum Harzrundweg. Diesem folgten wir auf einem Radweg entlang der Landstrasse bis Uftrungen. Auf kleinen Landstrassen ging‘s am Rand des Harzes über Breitungen nach Agnesdorf. Nach der steilen Abfahrt nach Questenberg strampelten wir von dort auf einem ziemlich schlechten Feldweg bergauf und dann hinunter nach Hainrode bzw. Großleinungen. Weiter ging‘s erneut bergauf auf ruhiger, schöner Strecke bis Wettelrode. Hier haben wir das sehenswerte Bergbaumuseum Röhrigschacht besichtigt . Nach dem Mittagessen radelten wir dann auf einem Wirtschaftsweg 2 km steil bergauf. Lohn der mit Mühe: eine wunderbare Aussicht auf Sangerhausen und die Spitzkegelhalde "Hohe Linde„. Auch der Kyffhäuser war in der Ferne zu erkennen. Auf Asphalt ging‘s danach Steil hinunter nach Obersdorf, dann nach Norden bis Grillenberg. Ab hier verläuft der Harzrundweg auf Waldwegen, für 10 km geht es im Wald fast nur bergauf. Nach einer kurzen Rast an einer nachgebauten Köhlerhütte folgten die letzten Höhenmeter für diesen Tag . Ab ca. 430 m über N.N. rollten wir die restlichen 5 km bis Wippra auf einer schönen Abfahrt durch den Wald nur noch bergab. Wippra ist ein kleiner verschlafener Ort am Randes des Harzes. Die Übernachtung im Hotel „Deutsches Haus“ war noch ok, im Fischerstübchen am Ortsrand kann man eine wirklich leckere Forelle essen ;-)
Tag 1: Großberndten - Stolberg, 53 km
Tag 3: Wippra - Quedlinburg, 59 km
Im Wippratal radelten wir am morgen nach Rammelburg. Von hier ging‘s auf einem extrem schlechten Weg steil hinauf zum Rammelburgblick, der wirklich einen wunderbaren Blick auf die Rammelburg und das Wippratal bietet.Nach der Überquerung der B242 folgt eine extrem steile und fast unfahrbare Abfahrt durch den Wald ins Einetal. Für 11km bis Harkerode folgt der Harzrundweg dem idyllischen Tal der Eine. Die ersten 5 km bis Stangenrode sind Radfahren zum genießen, statt des steilen und schlecht zu fahrenden Weg bis Alterode sollte man eventuell die parallel verlaufende Landstraße wählen, auch der Feldweg von Harkerode nach Ulzigerode war nicht unbedingt fahrradtauglich. Hinter Ulzigerode haben wir über einen (steilen) Feldweg nach Neuplatendorf abgekürzt. Nach 1,5 km auf der Landstraße tauchte beim linksabbiegen eine wunderschöne Turmwindmühle auf. Danach ging‘s steil hinunter zur Burg Falkenstein. Zur Abwechslung mal auf Asphalt radelten wir in Meisdorf durch das Tal der Selke nach Ballenstedt. Nach der Einkehr beim Asiaten strampelten wir die lange steile Allee zum wunderschönen Schloss hinauf. Und wieder ging es steil hinauf bis oberhalb von Rieder nach Gernrode. Dort fuhr uns die Selketalbahn vor die Linse ;-). Außerdem kann man in Gernrode neben der Kuckucksuhrenmaufaktur eine riesige Kuckucksuhr bestaunen. Auch die wunderschöne Stiftskirche haben wir uns angesehen, danach sind wir nach Quedlinburg hinunter gerollt.Hier haben wir natürlich die schöne Altstadt mit den vielen Fachwerkbauten besichtigt, den Münzenberg erklommen, ebenso den Schlossberg mit tollem Blick auf Quedlinburg. Das Museum der Klosterkirche St. Marien hatte leider zu, es war Montag :-(Unsere Unterkunft im Hotel Maria Aurora mitten in Altstadt war super – klare Empfehlung!
Tag 4: Quedlinburg - Schierke, 60 km
Im Regen starteten wir in Quedlinburg und fuhren auf einem landschaftlich schönen Radweg (leider mit schlechter Oberfläche) bis Neinstedt. Oberhalb des Ortes hatten wir einen guten Blick auf die imposante Teufelsmauer. Thale hat uns eigentlich enttäuscht, die Stadt hat so gar nichts gemeinsam mit den schönen Fachwerkstädten im Harz. Einzig den Brunnen der Weisheit mit seinen tollen Figuren fanden wir sehenswert.Nach einem steilen Stück folgte ein schöner Weg im Tal bis Wienrode. Anschliesend ging‘s stetig bergauf durch den Wald bis zum Schloss Blankenburg, welches wir in diesem Moment überhaupt nicht wahrnahmen und so vorbei fuhren. Vom Schlossberg fuhren wir steil hinunter bis zum Markt mit dem schickem Rathaus. Um das Schloss doch noch zu besuchen, strampelten wir im Regen wieder steil hinauf ;-) Das Schloss liegt hoch über dem Ort und wenn es nicht gerade regnet, wie bei uns, hat man eine tolle Sicht auf Blankenburg. Von dort ging es weiter zum Kloster Michaelstein. Auf höher liegenden Wirtschaftswegen erreichten wir Benzingerode. Nach einer Pause an der schönen Dorfkirche radelten wir auf einem straßenbegleitendem Radweg bis Wernigerode. Leider war das Schloss vom Nebel verhüllt. Trotz Dauerregen begeisterte uns die wunderschöne Altstadt mit viel Fachwerk und natürlich das historische Rathaus.Ab Wernigerode verließen wir den Harzrundweg vorübergehend, um über Schierke zum Brocken zu fahren. Aufgrund des anhaltenden Regens haben wir die Route geändert und sind bis Schierke auf der Landstraße gefahren, die Wald und Forstwege waren uns einfach zu aufgeweicht.Ab Wernigerode ging es über Drei Annen Hohne es nur noch bergauf. Bis Schierke waren auf 16 km ca. 400 hm zu bewältigen – auch für Stefanie kein Problem ;-) Nur auf den Dauerregen hätten wir verzichten können.
Tag 5: Schierke - Goslar, 45 km
Im Dauerregen sind wir in Schierke gestartet. Gleich am Ortsausgang beginnt die autofreie Brockenstraße. Sie brachte uns nach 10 km hinauf zum Brocken auf 1150 m, besonders die letzten 3 km waren knackig. Weiter oben fuhren wir in den Wolken - logischerweise keine Sicht und saukalt: 6 °C. Zum Glück hatten wir am Vortag in Wernigerode noch Handschuhe gekauft. Durch Regen und Wolken herrschte auf dem Gipfel fast keine Sicht, an der Brockenbaude war vom Bahnhof nichts mehr zu sehen! Die Abfahrt auf dem extrem steilen ehemaligen Kolonnenenweg war extrem anstrengend und schwierig für Mensch und Material. Kurz vor der Egertalsperre wurden die Wege katastrophal bis unfahrbar. Wir sind über die Staumauer gefahren und von dort direkt nach Bad Harzburg. Auf den Umweg über Ilsenburg hatten wir im Dauerregen wenig Lust.Nach einer kilometerlangen teils steilen Abfahrt nach Bad Harzburg endlich Mittagspause und Aufwärmen beim Italiener. Von der Stadt haben wir im Dauerregen nicht allzuviel gesehen - schade eigentlich.Kurz nach dem Ortsrand waren wir wieder auf dem Harzrundweg und sofort ging‘s wieder steil hinauf. Auf mittelprächtigem Waldweg radelten wir bis Oker und wieder ging‘s teils steil hinauf am gleichnamigen Fluss entlang. Zum Schluss noch eine rasante Abfahrt ins Zentrum von Goslar mit seiner schönen Altstadt mit dem niedlichem Rathaus.
Tag 6: Goslar - Osterode, 60 km
Bei 6 °C und leichtem Nieselregen ging es zuerst zur Kaiserpfalz in Goslar. Die Führung hat sich echt gelohnt, ohne hätten wir vor den riesigen, beeindruckenden Wandgemälden ziemlich ratlos gestanden. Nach einer kurzen Tour durch die Innenstadt verließen wir Goßlar, erstes Ziel war die Innersttalsperre. Der Weg zur Staumauer führte steil hinauf. Trotz Wolken hatten wir eine beeindruckende Sicht auf die Talsperre.Durch den Wald ging es wieder zurück zum Harzrundweg, es wurde allmählich wärmer, immerhin 13 °C, nicht schlecht für Ende Mai ;-) Hinter Langelsheim fuhren wir zuerst lange bergauf, dann folgte eine hügelige Strecke parallel zu den Bergen. Kurz vor Seesen war eine steile Rampe zu bezwingen, danach folgte eine Schussfahrt ins Zentrum. In der verschlafenen Kleinstadt gönnten wir uns nach der ausgefallenen Mittagspause endlich die verdiente lange Kaffeepause. Danach wieder im Wald steil hinauf - was sonst?Vor Münchehof hätten wir uns unsere Mountainbikes gewünscht: Der Harzdundweg war hier gerade noch ein Trampelpfad.Es folgte eine schöne wellige Strecke mit auf und ab über Gittelde bis Osterode.Die Unterkunft im Ortsteil Lasfelde ging so, dafür nette Leute und Grillbuffet – es war ja Himmelfahrt.
Tag 7: Osterode - Bad Sachsa, 56 km
Am Morgen rollten wir zuerst hinab ins hübsche Zentrum von Osterode, dann wieder steil hinauf zurück zum Harzrundweg, der bis Herzberg nur selten durch den Wald führen sollte. Dafür ging’s auf Asphalt nach Schwiegershausen, nach einigen Kilometern im Tal folgt ein langer Anstieg und ebenso steile Abfahrt nach Herzberg. Dort thront ein imposantes Fachwerk-Welfenschloss hoch über der Stadt. Nach einer kurzen Pause mit leckerem Eis in der gemütlichen Kleinstadt führte uns die Route entlang der stark befahrenen B243, mal neben oder mal unter der Vierspurigen Straße nach Bad Lauterberg. Nach Mittag beim Chinesen sind wir noch durch die etwas enttäuschende Innenstadt geradelt. Am Ortsrand führt die Strecke steil bergauf vorbei am idyllisch gelegenen Wiesenbeker Teich im Wald bis auf 450 m. Nach 5 km auf der schönen Abfahrt nach Steina radelten wir bis Tettenborn. Hier lohnt sich der 1,5 km lange Abstecher nach Süden Grenzlandmuseum in Tettenborn folgten. Allerdings ist die Strecke dorthin und zurück zur Route nicht ganz steigungsfrei.(Auf unsere Radwanderkarte weicht die eingezeichnete Route hier von der ausgeschilderten Streckenführung ab, laut Karte geht es direkt von Steina auf der K15 nach Bad Sachsa, die Ausschilderung folgt aber über Tettenborn!)Auch auf den letzten Kilometern bis Bad Sachsa warteten noch zwei kräftige Steigungen, der Ort selbst ist ganz nett, aber kein Vergleich mit Wernigerode oder Goslar.
Tag 8: Bad Sachsa - Großberndten, 59 km
Bei strahlendem blauen Himmel ging's auf die letzte Etappe. Bis Walkenried verläuft die Route auf einem Radweg entlang einer Landstraße. Nach Walkenried geht’s auf einer wenig befahrenen Landstraße weiter. Hier passiert man kurz vor Ellrich die ehemalige Grenze.Durch die hüglige abwechslungsreiche Landschaft radelten wir auf einem zum Radweg gewidmete mittelprächtigen Feldweg :-( nach Appenrode. Im Ort geht es erst auf Kopfsteinpflaster steil bergauf und gleich wieder genauso steil hinunter. Auf der Landstraße nach Ilfeld wartete dann ein letzter längerer Anstieg. Hier verließen wir den Harzrundweg in Richtung Süden. Die Strecke bis Nordhausen war sehr verkehrsarm und führte immer leicht bergab :-) Als wir und Niedersachswerfen näherten, sahen wir anfangs nur die riesige Felswand eines Steinbruchs direkt hinter dem Ort. Fast hatte man den Eindruck, der Steinbruch würde das Dorf verschlingen.Von Nordhausen sind wir diesmal der geplanten Route über Werther und Wolkramshausen gefolgt. Ab Wollersleben waren 200 Hm zu bewältigen: zuerst ging's allmählich bergauf bis Hainrode, von hier dann steil hinauf auf 404 Meter. Die letzten 4 km unserer Tour holperten wir schließlich auf einem Feldweg bis Großberndten.
Fazit:
Der Harzrundweg führt durch die wunderbare, abwechslungsreiche Landschaft am Rand des Harzes und auf der Route liegen viele sehr sehenswerte Städte. Die Strecke würde ich als hüglig bis bergig einstufen, mit guter Kondition und einer bergtaugliche Übersetzung aber kein Problem. Oberflächenmäßig ist von super Asphalt bis üblen Feld/ Waldwegen alles dabei, richtig schlechte Abschnitte sind zum Glück selten. Unseren Abstecher über den Brocken würde ich aber nur trainierten und hart gesottenen Radfahren empfehlen: lange Steigungen von Wenigerode über Schierke zum Gipfel und eine für Reiseräder eher ungeeignete Abfahrt in Richtung Eckertalsperre auf dem ehemaligen Kolonenweg der DDR-Grenzer.
Der Harzrundweg – das bedeutet einmal um das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands - den Harz herum radeln. Für die 460 km und fast 8.000 Höhenmeter hatten wir uns 8 Tage Zeit genommen. Die offizielle Streckenlänge beträgt nur 310 km, durch die Anfahrt aus der Nähe von Sondershausen und den geplanten Abstecher über den Brocken ist es etwas mehr geworden ;-) Wir sind die Tour entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren, auch weil der Anstieg zum Brocken aus Schierke auf der Brockenstraße wesentliche einfacher zu fahren ist, als auf dem fast unfahrbahren, extrem steilen Plattenweg von der Eckertalsperre zum Gipfel. Das Profil der Tour würde ich als hüglig bis bergig bezeichnen, gelegentlich sind auch sehr steile Anstiege zu bezwingen. Die Ausschilderung des Harzrundweges ist häufig miserabel, ohne Navi würde ich die Tour nicht fahren. Für die Mühen wird man aber immer wieder durch eine wunderbare Landschaft und einige wirklich sehenswerte Städte entschädigt.Die Tracks könnt ihr hier downloaden:
Nach dem Start bei Freunden in Großberndten ging‘s auf einem gut fahrbaren Feldweg bis nach Hainrode. Nach der steilen Abfahrt hinunter ins Dorf hatten wir einen super Blick auf den Harz und konnten in der Ferne sogar den Brocken entdecken.Auf ruhigen Nebenstraßen radelten wir nach Norden. Hinter Wolkramshausen haben wir uns verfahren, statt der L1036 zu folgen, sind wir auf einem Plattenweg in Richtung Hain gefahren. Noch vor dem Dorf mussten wir allerdings wieder in nördliche Richtung abbiegen und jetzt wurde der Feldweg bis Werther eigentlich unfahrbar :-( An Werther vorbei sind wir über einen extrem steilen Anstieg auf Nordhausen zugeradelt. Die hübsche kleine Altstadt von Nordhausen hat uns angenehm überrascht. Nach der Mittagspause ging‘s entlang der B4 nach Krimmderode, hier zweigte unsere Route in ein schönes Tal nach Rüdigsdorf ab. Der dortige steile Anstieg war wohl zu viel für mein Rad ;-) Der Umwerfer ließ sich nicht mehr schalten. 30 Minuten später war das Ganze mit etwas Improvisationsgeschick wieder funktionsfähig und der Harz konnte kommen :-) Im sehr beschaulichen Luftkurort Neustadt/ Harz stießen wir endlich auf den Harzrundweg. Danach ging‘s bergauf und bergab, mal auf einem kurzen Stück Radweg, meist aber auf Nebenstraßen durch eine wunderschöne hüglig bis bergige Landschaft bis nach Rottleberode. Hier bogen wir vom Harzrundweg ab, da wir uns Stolberg ansehen wollten und unsere erste Unterkunft dort gebucht hatten. Im schönen Tal der Thyra schlängelt sich die Landstraße stetig bergauf bis nach Stolberg. Der Ort ist ein hübsches kleines Fachwerkstädtchen. Das Schloss hoch über dem Ort haben wir ebenso besichtigt wie die schöne Altstadt.
460 km und fast 8.000 Höhenmeter auf dem Harzrundweg in 8 Tagen im Mai 2014
Radreise auf dem Harzrundweg
faszination-radfahren.de
Tag 2: Stolberg - Wippra, 59 km
Von Stolberg radelten wir am Morgen im Tal der Thyra zurück nach Rottleberode und zum Harzrundweg. Diesem folgten wir auf einem Radweg entlang der Landstrasse bis Uftrungen. Auf kleinen Landstrassen ging‘s am Rand des Harzes über Breitungen nach Agnesdorf. Nach der steilen Abfahrt nach Questenberg strampelten wir von dort auf einem ziemlich schlechten Feldweg bergauf und dann hinunter nach Hainrode bzw. Großleinungen. Weiter ging‘s erneut bergauf auf ruhiger, schöner Strecke bis Wettelrode. Hier haben wir das sehenswerte Bergbaumuseum Röhrigschacht besichtigt . Nach dem Mittagessen radelten wir dann auf einem Wirtschaftsweg 2 km steil bergauf. Lohn der mit Mühe: eine wunderbare Aussicht auf Sangerhausen und die Spitzkegelhalde "Hohe Linde„. Auch der Kyffhäuser war in der Ferne zu erkennen. Auf Asphalt ging‘s danach Steil hinunter nach Obersdorf, dann nach Norden bis Grillenberg. Ab hier verläuft der Harzrundweg auf Waldwegen, für 10 km geht es im Wald fast nur bergauf. Nach einer kurzen Rast an einer nachgebauten Köhlerhütte folgten die letzten Höhenmeter für diesen Tag . Ab ca. 430 m über N.N. rollten wir die restlichen 5 km bis Wippra auf einer schönen Abfahrt durch den Wald nur noch bergab. Wippra ist ein kleiner verschlafener Ort am Randes des Harzes. Die Übernachtung im Hotel „Deutsches Haus“ war noch ok, im Fischerstübchen am Ortsrand kann man eine wirklich leckere Forelle essen ;-)
Tag 1: Großberndten - Stolberg, 53 km
Tag 3: Wippra - Quedlinburg, 59 km
Im Wippratal radelten wir am morgen nach Rammelburg. Von hier ging‘s auf einem extrem schlechten Weg steil hinauf zum Rammelburgblick, der wirklich einen wunderbaren Blick auf die Rammelburg und das Wippratal bietet.Nach der Überquerung der B242 folgt eine extrem steile und fast unfahrbare Abfahrt durch den Wald ins Einetal. Für 11km bis Harkerode folgt der Harzrundweg dem idyllischen Tal der Eine. Die ersten 5 km bis Stangenrode sind Radfahren zum genießen, statt des steilen und schlecht zu fahrenden Weg bis Alterode sollte man eventuell die parallel verlaufende Landstraße wählen, auch der Feldweg von Harkerode nach Ulzigerode war nicht unbedingt fahrradtauglich. Hinter Ulzigerode haben wir über einen (steilen) Feldweg nach Neuplatendorf abgekürzt. Nach 1,5 km auf der Landstraße tauchte beim linksabbiegen eine wunderschöne Turmwindmühle auf. Danach ging‘s steil hinunter zur Burg Falkenstein. Zur Abwechslung mal auf Asphalt radelten wir in Meisdorf durch das Tal der Selke nach Ballenstedt. Nach der Einkehr beim Asiaten strampelten wir die lange steile Allee zum wunderschönen Schloss hinauf. Und wieder ging es steil hinauf bis oberhalb von Rieder nach Gernrode. Dort fuhr uns die Selketalbahn vor die Linse ;-). Außerdem kann man in Gernrode neben der Kuckucksuhrenmaufaktur eine riesige Kuckucksuhr bestaunen. Auch die wunderschöne Stiftskirche haben wir uns angesehen, danach sind wir nach Quedlinburg hinunter gerollt.Hier haben wir natürlich die schöne Altstadt mit den vielen Fachwerkbauten besichtigt, den Münzenberg erklommen, ebenso den Schlossberg mit tollem Blick auf Quedlinburg. Das Museum der Klosterkirche St. Marien hatte leider zu, es war Montag :-(Unsere Unterkunft im Hotel Maria Aurora mitten in Altstadt war super – klare Empfehlung!
Tag 4: Quedlinburg - Schierke, 60 km
Im Regen starteten wir in Quedlinburg und fuhren auf einem landschaftlich schönen Radweg (leider mit schlechter Oberfläche) bis Neinstedt. Oberhalb des Ortes hatten wir einen guten Blick auf die imposante Teufelsmauer. Thale hat uns eigentlich enttäuscht, die Stadt hat so gar nichts gemeinsam mit den schönen Fachwerkstädten im Harz. Einzig den Brunnen der Weisheit mit seinen tollen Figuren fanden wir sehenswert.Nach einem steilen Stück folgte ein schöner Weg im Tal bis Wienrode. Anschliesend ging‘s stetig bergauf durch den Wald bis zum Schloss Blankenburg, welches wir in diesem Moment überhaupt nicht wahrnahmen und so vorbei fuhren. Vom Schlossberg fuhren wir steil hinunter bis zum Markt mit dem schickem Rathaus. Um das Schloss doch noch zu besuchen, strampelten wir im Regen wieder steil hinauf ;-) Das Schloss liegt hoch über dem Ort und wenn es nicht gerade regnet, wie bei uns, hat man eine tolle Sicht auf Blankenburg. Von dort ging es weiter zum Kloster Michaelstein. Auf höher liegenden Wirtschaftswegen erreichten wir Benzingerode. Nach einer Pause an der schönen Dorfkirche radelten wir auf einem straßenbegleitendem Radweg bis Wernigerode. Leider war das Schloss vom Nebel verhüllt. Trotz Dauerregen begeisterte uns die wunderschöne Altstadt mit viel Fachwerk und natürlich das historische Rathaus.Ab Wernigerode verließen wir den Harzrundweg vorübergehend, um über Schierke zum Brocken zu fahren. Aufgrund des anhaltenden Regens haben wir die Route geändert und sind bis Schierke auf der Landstraße gefahren, die Wald und Forstwege waren uns einfach zu aufgeweicht.Ab Wernigerode ging es über Drei Annen Hohne es nur noch bergauf. Bis Schierke waren auf 16 km ca. 400 hm zu bewältigen – auch für Stefanie kein Problem ;-) Nur auf den Dauerregen hätten wir verzichten können.
Tag 5: Schierke - Goslar, 45 km
Im Dauerregen sind wir in Schierke gestartet. Gleich am Ortsausgang beginnt die autofreie Brockenstraße. Sie brachte uns nach 10 km hinauf zum Brocken auf 1150 m, besonders die letzten 3 km waren knackig. Weiter oben fuhren wir in den Wolken - logischerweise keine Sicht und saukalt: 6 °C. Zum Glück hatten wir am Vortag in Wernigerode noch Handschuhe gekauft. Durch Regen und Wolken herrschte auf dem Gipfel fast keine Sicht, an der Brockenbaude war vom Bahnhof nichts mehr zu sehen! Die Abfahrt auf dem extrem steilen ehemaligen Kolonnenenweg war extrem anstrengend und schwierig für Mensch und Material. Kurz vor der Egertalsperre wurden die Wege katastrophal bis unfahrbar. Wir sind über die Staumauer gefahren und von dort direkt nach Bad Harzburg. Auf den Umweg über Ilsenburg hatten wir im Dauerregen wenig Lust.Nach einer kilometerlangen teils steilen Abfahrt nach Bad Harzburg endlich Mittagspause und Aufwärmen beim Italiener. Von der Stadt haben wir im Dauerregen nicht allzuviel gesehen - schade eigentlich.Kurz nach dem Ortsrand waren wir wieder auf dem Harzrundweg und sofort ging‘s wieder steil hinauf. Auf mittelprächtigem Waldweg radelten wir bis Oker und wieder ging‘s teils steil hinauf am gleichnamigen Fluss entlang. Zum Schluss noch eine rasante Abfahrt ins Zentrum von Goslar mit seiner schönen Altstadt mit dem niedlichem Rathaus.
Tag 6: Goslar - Osterode, 60 km
Bei 6 °C und leichtem Nieselregen ging es zuerst zur Kaiserpfalz in Goslar. Die Führung hat sich echt gelohnt, ohne hätten wir vor den riesigen, beeindruckenden Wandgemälden ziemlich ratlos gestanden. Nach einer kurzen Tour durch die Innenstadt verließen wir Goßlar, erstes Ziel war die Innersttalsperre. Der Weg zur Staumauer führte steil hinauf. Trotz Wolken hatten wir eine beeindruckende Sicht auf die Talsperre.Durch den Wald ging es wieder zurück zum Harzrundweg, es wurde allmählich wärmer, immerhin 13 °C, nicht schlecht für Ende Mai ;-) Hinter Langelsheim fuhren wir zuerst lange bergauf, dann folgte eine hügelige Strecke parallel zu den Bergen. Kurz vor Seesen war eine steile Rampe zu bezwingen, danach folgte eine Schussfahrt ins Zentrum. In der verschlafenen Kleinstadt gönnten wir uns nach der ausgefallenen Mittagspause endlich die verdiente lange Kaffeepause. Danach wieder im Wald steil hinauf - was sonst?Vor Münchehof hätten wir uns unsere Mountainbikes gewünscht: Der Harzdundweg war hier gerade noch ein Trampelpfad.Es folgte eine schöne wellige Strecke mit auf und ab über Gittelde bis Osterode.Die Unterkunft im Ortsteil Lasfelde ging so, dafür nette Leute und Grillbuffet – es war ja Himmelfahrt.
Tag 7: Osterode - Bad Sachsa, 56 km
Am Morgen rollten wir zuerst hinab ins hübsche Zentrum von Osterode, dann wieder steil hinauf zurück zum Harzrundweg, der bis Herzberg nur selten durch den Wald führen sollte. Dafür ging’s auf Asphalt nach Schwiegershausen, nach einigen Kilometern im Tal folgt ein langer Anstieg und ebenso steile Abfahrt nach Herzberg. Dort thront ein imposantes Fachwerk-Welfenschloss hoch über der Stadt. Nach einer kurzen Pause mit leckerem Eis in der gemütlichen Kleinstadt führte uns die Route entlang der stark befahrenen B243, mal neben oder mal unter der Vierspurigen Straße nach Bad Lauterberg. Nach Mittag beim Chinesen sind wir noch durch die etwas enttäuschende Innenstadt geradelt. Am Ortsrand führt die Strecke steil bergauf vorbei am idyllisch gelegenen Wiesenbeker Teich im Wald bis auf 450 m. Nach 5 km auf der schönen Abfahrt nach Steina radelten wir bis Tettenborn. Hier lohnt sich der 1,5 km lange Abstecher nach Süden Grenzlandmuseum in Tettenborn folgten. Allerdings ist die Strecke dorthin und zurück zur Route nicht ganz steigungsfrei.(Auf unsere Radwanderkarte weicht die eingezeichnete Route hier von der ausgeschilderten Streckenführung ab, laut Karte geht es direkt von Steina auf der K15 nach Bad Sachsa, die Ausschilderung folgt aber über Tettenborn!)Auch auf den letzten Kilometern bis Bad Sachsa warteten noch zwei kräftige Steigungen, der Ort selbst ist ganz nett, aber kein Vergleich mit Wernigerode oder Goslar.
Tag 8: Bad Sachsa - Großberndten, 59 km
Bei strahlendem blauen Himmel ging's auf die letzte Etappe. Bis Walkenried verläuft die Route auf einem Radweg entlang einer Landstraße. Nach Walkenried geht’s auf einer wenig befahrenen Landstraße weiter. Hier passiert man kurz vor Ellrich die ehemalige Grenze.Durch die hüglige abwechslungsreiche Landschaft radelten wir auf einem zum Radweg gewidmete mittelprächtigen Feldweg :-( nach Appenrode. Im Ort geht es erst auf Kopfsteinpflaster steil bergauf und gleich wieder genauso steil hinunter. Auf der Landstraße nach Ilfeld wartete dann ein letzter längerer Anstieg. Hier verließen wir den Harzrundweg in Richtung Süden. Die Strecke bis Nordhausen war sehr verkehrsarm und führte immer leicht bergab :-) Als wir und Niedersachswerfen näherten, sahen wir anfangs nur die riesige Felswand eines Steinbruchs direkt hinter dem Ort. Fast hatte man den Eindruck, der Steinbruch würde das Dorf verschlingen.Von Nordhausen sind wir diesmal der geplanten Route über Werther und Wolkramshausen gefolgt. Ab Wollersleben waren 200 Hm zu bewältigen: zuerst ging's allmählich bergauf bis Hainrode, von hier dann steil hinauf auf 404 Meter. Die letzten 4 km unserer Tour holperten wir schließlich auf einem Feldweg bis Großberndten.
Fazit:
Der Harzrundweg führt durch die wunderbare, abwechslungsreiche Landschaft am Rand des Harzes und auf der Route liegen viele sehr sehenswerte Städte. Die Strecke würde ich als hüglig bis bergig einstufen, mit guter Kondition und einer bergtaugliche Übersetzung aber kein Problem. Oberflächenmäßig ist von super Asphalt bis üblen Feld/ Waldwegen alles dabei, richtig schlechte Abschnitte sind zum Glück selten. Unseren Abstecher über den Brocken würde ich aber nur trainierten und hart gesottenen Radfahren empfehlen: lange Steigungen von Wenigerode über Schierke zum Gipfel und eine für Reiseräder eher ungeeignete Abfahrt in Richtung Eckertalsperre auf dem ehemaligen Kolonenweg der DDR-Grenzer.